Zuwachs für Duden und Wikipedia: Datability
Ein neuer Stern am Tech-Himmel ist aufgetaucht und kann dem Wortschatz hinzugefügt werden: Datability. Wer dachte, mit dem Begriff Big Data sei bereits alles gesagt, hat das Wortneuschöpfungspotenzial der digitalen Wirtschaft unterschätzt. Nun steht die diesjährige CeBIT in Hannover unter dem Leitthema Datability und mehrere Aussteller beschäftigen sich an ihren Ständen und diversen Programmpunkten damit. Die jährliche Messe mit rund 3.500 Ausstellern aus der Hightech-Branche definiert Datability wie folgt: „Die Fähigkeit, große Datenmengen in hoher Geschwindigkeit verantwortungsvoll und nachhaltig zu nutzen.“
Auf der Suche nach Verwertungsmöglichkeiten
Diese großen Datenmengen, wie sie mittlerweile in der täglichen Informationsflut üblich sind, kennen wir unter dem Begriff Big Data. Allein auf dem Foto- und Messaging-Dienst Instagram gibt es 55 Millionen Einträge täglich. Mitte 2012 gab Facebook bekannt, dass von den Nutzern nicht nur 2,7 Milliarden Likes pro Tag geklickt werden, sondern über 500 Terabytes täglich neu hinzukommen – in Form von hochgeladenen Fotos oder anderen Daten, die das soziale Netzwerk verarbeiten muss. Doch die Daten sollen nach Vorstellung der Unternehmen nicht grundlos angehäuft werden. Vielmehr interessiert sie die Auswertung und Weiterverwendung der gespeicherten Informationen. Keine einzelnen Informationsschnipsel betrachten, sondern das Gesamtbild erfassen und so die Daten nutzbar machen – diese Kompetenz nennt sich seit kurzem Datability.
Die neueste Wortschöpfung der IT-Branche
Eine Mischung aus den Wörtern „data“ bzw. Big Data und „ability“, angeblich auch mit einem Hauch von „sustainability“ und „responsability“, impliziert den verantwortungsbewussten, datenschutzfreundlichen Umgang mit Datenmengen. Auf der CeBIT sollen diese neuen Möglichkeiten vorgestellt werden, denn für die Unternehmen ist die Analyse der riesigen Datenquellen eine Herausforderung. Neben dem Volumen der Daten spielen auch ihre Form und Verlässlichkeit eine Rolle für die Auswertung der Querverbindungen. Je mehr die Hightech-Firmen in der Lage sind, mit den Daten etwas anzufangen und die Fragmente zu vernetzen, desto stärker wächst allerdings auch die Frage nach dem Datenschutz. Die Unternehmer werden für ihre Geschäftsmodelle eine Möglichkeit finden müssen, die eine Balance zwischen Privatheit und Auswertung wahrt.
Angeblich gibt es inzwischen so viele Bytes wie Sterne im Universum. Man muss nicht jeden Stern einzeln betrachten, um Rückschlüsse auf die gesamte Masse ziehen zu können. Dank Datability wissen wir nun endlich, wie wir den Umgang mit dieser teils leuchtenden, teils unsichtbaren Menge nennen sollen.
PS: UdL Digital morgen beim CeBIT-Twittwoch live erleben – weitere Informationen gibt es hier.