Wie twittert eigentlich… Markus Söder?

Markus Söder, Bayerischer Staatsminister der Finanzen, Bild: Staatsministerium
Veröffentlicht am 18.01.2016

Ganz überzeugt sind die Bayern noch nicht von ihrem Kronprinzen aus dem Hause CSU. Nur 36 Prozent halten Markus Söder für den geeignetsten Spitzenkandidaten bei der nächsten Landtagswahl. Die Zweifler überzeugen könnte vielleicht ein Blick auf Söders Twitter-Kanal, denn dort präsentiert sich der bayerische Staatsminister der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat charmant und engagiert.

Durchschnittlich ein Tweet pro Tag

Der Vieltwitterer folgt selbst fast ausschließlich Journalisten und Medienkanälen, mit seinen Nachrichten erreicht er dagegen auf direktem Wege mehr als 6.500 Follower. Die erhalten fast täglich Einblicke in den Alltag des Vollblutpolitikers, der mit 16 Jahren in die Partei eintrat und mit 24 Jahren das erste Mal seinen Stimmkreis Nürnberg-West direkt gewann. Bei seinen Nachrichten steht weniger die politische Diskussion, dafür vielmehr das atmosphärische im Vordergrund. „4 Uhr wach – gleich geht es nach Wien. Das Kapitel Hypo Alpe Adria abschließen“, schrieb Markus Söder im November. Danach gibt es Tweets im Mannschaftsbus auf den Weg zu den Verhandlungen, von der Unterzeichnung und anschließend auch noch die Vollzugsmeldung: „Das Geld ist da! 1,23Mrd € wurden gerade von Österreich an Bayern überwiesen.“

Markus Söder, Bayerischer Staatsminister der Finanzen, Bild: Staatsministerium

Söders Tweets: von Star-Wars bis FCN

Doch es gibt nicht nur Tweets vom Finanzminister, manchmal menschelt es auch auf dem Twitterkanal. Wenn zum Beispiel der Tassensammler Söder einen großen Schluck aus der Star-Wars-Fan-Tasse nimmt oder der #fcn mal wieder um den Aufstieg kämpft. Dass der Franke gerne mit Handy-Fotos seine Erlebnisse festhält, hat auch schon die BILD-Zeitung zu einer Geschichte mit dem „Selfie-Minister“ motiviert. Von der ersten Rasur um 06:15 bis zum Wahlkampfauftritt ist der BILD-Leser in allen Lebenslagen dabei. Und auch auf dem Twitterkanal bekommt man ein gutes Gefühl dafür wie vollgepackt der Terminkalender eines Ministers ist.

Markus Söder ist inzwischen so in seiner Ministerrolle aufgegangen, dass man unter www.soeder.de nicht die persönliche Webseite des Landtagsabgeordneten erreicht, sondern auf die offizielle Profilseite des Ministeriums umgeleitet wird. Ob nach der Landtagswahl die URL zur Webseite des bayerischen Ministerpräsidenten führen wird, ist noch nicht entschieden. Aber sicher ist schon mal, dass Ilse Aigner auf den Social Media-Kanälen keine Konkurrenz darstellt.

Persönliche Nähe statt großer Politik

Fazit: Auf dem Kurznachrichtendienst kommt man dem Franz-Joseph Strauß-Jünger durch seine persönlichen Tweets ein Stück näher. Wer allerdings die große politische Debatte sucht, wird auf Söders Kanal nicht fündig. Anfang Dezember kritisierte er mal die Europäische Zentralbank für ihre Haltung in der Zinspolitik, über einen Monat später geht es dann um die Flüchtlingspolitik: „Zeit zum Handeln. Di #Fabio Gutachten gibt #Bayern Recht: der Bund muss seine Grenzen schützen und die Zuwanderung begrenzen“. Dazwischen gab es jede Menge Parteiveranstaltungen, Redaktionsbesuche, Weihnachtsmarktbummel und Geburtstagswünsche.

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