UdL Digital Talk Vorschau: Vier Fragen an Kununu Geschäftsführerin Dr. Sarah Müller
Am Donnerstag ist es soweit: Unter der Überschrift „New Work: Bringt uns die Digitalisierung Gleichberechtigung in der Arbeitswelt?“ diskutieren Hubertus Heil (Bundesminister für Arbeit und Soziales) und Dr. Sarah Müller (Geschäftsführerin von Kununu) bei der UdL Digital Talk Spezialausgabe zum Weltfrauentag. Im Vorfeld des Diskurses haben wir beiden Gästen vier Fragen gestellt. Heute teilen wir die Gedanken von Sarah Müller:
Ich freue mich auf den UdL Digital Talk, weil…
… die Digitalisierung die Wünsche und Ansprüche von Arbeitnehmer*innen verändert und sich Unternehmen folglich auf eine neue, viel transparentere Arbeitswelt einstellen müssen. Die Herausforderungen dieser neuen Arbeitswelt betreffen Männer und Frauen gleichermaßen. Daher ist der Austausch über die vielen Facetten von New Work extrem wichtig.
Wie weit sind wir in Deutschland bei der New Work Mentalität? Welche Trends sehen Sie schon bei Ihrer Arbeitgeberbewertungsplattform?
Hierzulande engagieren sich bereits viele Arbeitgeber im Bereich New Work. Unternehmen, die diese Entwicklung nicht ernst genommen haben, stehen schon jetzt vor einem großen Problem: In Zeiten des Fachkräftemangels müssen sie sich als attraktive Arbeitgeber hervortun, um Talente zu gewinnen – zum Beispiel durch zeitgemäße Benefits. Die früher oft verlockenden Statussymbole verlieren immer mehr an Bedeutung. Zudem hat die Digitalisierung für eine noch nie dagewesene Transparenz gesorgt. Bewerber und Arbeitnehmer wissen ganz genau, wie es hinter Unternehmenskulissen aussieht – schon vor dem ersten Arbeitstag. Die Zeiten, in denen der Mitarbeiter tatsächlich nur eine „Humanressource“ war, der intransparente Entscheidungen abarbeiten muss, sind vorbei – und das ist auch gut so.
Dieser Talk ist eine Spezialausgabe zum Weltfrauentag: Wie wichtig ist die Führungs- und Firmenkultur, um Gender Equality zu schaffen?
Rollenbilder sitzen tief. So ist beispielsweise bekannt, dass in Vorständen weniger Frauen sitzen als Männer, die Thomas heißen. Dabei haben wir erst kürzlich mit einer Analyse aufgezeigt, dass Unternehmen profitieren können, wenn sie mehr Frauen in Führungspositionen einsetzen. Dies hat einen positiven Effekt auf die Mitarbeiterzufriedenheit. Die Digitalisierung der Arbeitswelt konfrontiert insbesondere Frauen mit mehr als einer Herausforderung. Hinzu kommt die bis dato ungleiche Verteilung und Verantwortung der Sorge- und Hausarbeit für die Familie. Fakt ist: Die Führungs- und Firmenkultur kann viel zur Gender Equality beitragen. So sollte Gender Diversity eine Top-Management-Aufgabe sein. Flexible Arbeitszeit- und Arbeitsplatzmodelle, die auf eine bessere Vereinbarkeit abzielen, sollten heute einfach selbstverständlich sein. Bei all dem ist natürlich wichtig, dass man Diversität größer denkt und nicht nur in den Kategorien Frauen und Männer.
Wie progressiv ist Ihrer Meinung nach Deutschland, wenn es um Geschlechterungerechtigkeit in der Arbeitswelt geht und sind wir auf dem richtigen Weg, die Ungerechtigkeit zu beenden?
Im Durchschnitt aller Bewertungen auf kununu.com erzielt Gleichberechtigung einen Score von 3,90 von 5 möglichen Punkten. Wenn man sich diesen Score im Zeitverlauf anschaut, verbessert sich dieser stetig seit vier Jahren. Das zeigt, dass wir hinsichtlich der Beendigung von Geschlechterungerechtigkeit auf einem guten Weg sind. Das Thema geht uns alle an – um also Gerechtigkeit herbeizuführen, braucht es alle Geschlechter, es braucht Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Unternehmen, Politik und die Gesellschaft, die gemeinsam an einem Strang ziehen, um aus stereotypen Gendernormen auszubrechen und eine nachhaltige Verbesserung zu schaffen.
UdL Digital Talk
New Work: Bringt uns die Digitalisierung Gleichberechtigung in der Arbeitswelt?
Donnerstag, 7. März 2019 im Telefónica BASECAMP.
Beginn 18.00 Uhr (Einlass ab 17.30 Uhr).
Bitte verbindlich über Facebook oder per E-Mail (repraesentanz@telefonica.com) anmelden.