Studie: Digitalwirtschaft erholt sich von Corona-Schock

Foto: CC0 1.0, Pixabay / janjf93 / Ausschnitt bearbeitet
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Veröffentlicht am 06.05.2020

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Wie wirkt sich die Corona-Krise auf die Internetwirtschaft aus? Eine Studie des eco-Verbands zeigt: Die deutsche Digitalbranche wird von der Corona-Krise zurückgeworfen, kann aber langfristig ein deutliches Wachstum erwarten.

Die durch die Covid-19 Pandemie eingeleiteten Lock-Down-Maßnahmen hinterlassen ihre Spuren in nahezu allen Wirtschaftsbereichen. Den Prognosen des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung und des Internationalen Währungsfonds zufolge, könnte die Corona-Pandemie in Deutschland zu einem Wirtschaftseinbruch von minus 5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) führen. Auch die Internetwirtschaft verzeichnet einen Umsatzrückgang von 1,2 Prozent. Diese Negativ-Effekte könnten sich aber bis Ende 2022 korrigieren – vorausgesetzt, dass die Wirtschaft insgesamt noch in 2020 wieder weitestgehend hochgefahren wird. Zu diesem Ergebnis kommen der eco – Verband der Internetwirtschaft und die Unternehmensberatung Arthur D. Little (ADL) in ihrer neuen Studie „Die Internetwirtschaft in Deutschland 2020-2025“. Alle fünf Jahre befasst sich der eco mit aktuellen Branchentrends und entwickelt Wachstumsprognosen für die Internetwirtschaft. In der aktuellen Ausgabe der Studie stehen daneben die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie im Fokus.

Homeoffice beschleunigt Digitalisierung

Trotz der derzeit schwächelnden Wirtschaft diagnostiziert die Studie einen „Digitalisierungsschub in vielen Bereichen“, von dem die Internetwirtschaft profitiere. Die Digitalbranche erwarte in den nächsten fünf Jahren eine durchschnittliche Wachstumsrate von 9,5 Prozent pro Jahr. Damit würde ihr Anteil am BIP von 4,2 Prozent auf 7 Prozent steigen. Der Umsatz der Internetwirtschaft dürfte sich demnach von 147 Milliarden Euro im vergangenen Jahr auf 254 Milliarden Euro im Jahr 2025 erhöhen. Treiber dieser Entwicklung seien der Ausbau digitaler Infrastrukturen sowie die Implementierung digitaler Geschäftsmodelle. Nur wenige Bereiche der Internetwirtschaft seien von der Corona-Krise dauerhaft beeinträchtigt.

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Foto: CC0 1.0, Pixabay User Free-Photos | Ausschnitt angepasst

Im Bereich „Services & Applications“, der unter anderem Servicemodelle rund um Cloudcomputing, Cybersicherheit und Web-Domains umfasst, zeichnete sich bereits während der Krise ein deutliches Wachstum ab. Durch die gestiegene Nachfrage nach Arbeitsmöglichkeiten aus dem Homeoffice würden Unternehmen mehr in Cybersicherheit investieren und vermehrt Daten auf Cloud-Plattformen speichern.

Sicherer Hafen: Telekommunikations-Infrastruktur

Ein ähnliches sei im Bereich „Network, Infrastructure & Operations“ zu beobachten. Nach einem Umsatzeinbruch in der Krise wird ab Ende 2021 ein positives Wachstum prognostiziert. Ursächlich sei die gestiegene Nachfrage nach Festnetzdatenvolumen und Breitband-Anschlüssen für Streamingdienste und das Homeoffice. „Der Sektor der Telekommunikations-Infrastruktur hat sich in der Krise als sicherer Hafen für Investoren erwiesen. Daher erwarten wir eine zunehmende Dynamik im Transaktions- und Beteiligungsmarkt und einen weiteren Ausbau digitaler Infrastrukturen in Deutschland“, erklärt Lars Riegel, Partner bei ADL.

Der Internetverband eco warnt jedoch, die Krise könne vor allem den großen Internet-Konzernen nützen, die ihren Sitz meist in der USA haben. Dem müsse der deutsche Mittelstand (KMU) selbstbewusst entgegentreten. Gerade jetzt sollten in Deutschland „Anbieter digitaler Technologien und Services aus dem KMU-Umfeld besondere Beachtung seitens der Politik erhalten, denn klar ist, dass die großen Player der Internetwirtschaft dank der Skalierbarkeit ihrer Geschäftsmodelle aktuell besonders von den Krisenanforderungen profitieren können. Daher heißt es für den Mittelstand seine Stärken selbstbewusst auszuspielen und auf Nähe und Verlässlichkeit zu setzen“, kommentiert eco Vorstandsvorsitzender Oliver Süme die Studienergebnisse.

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