So twittert Steffi Lemke

Steffi Lemke
Veröffentlicht am 21.11.2013

Im Oktober hat Steffi Lemke als dienstälteste Bundesgeschäftsführerin nach 11 Jahren ihr Amt bei Bündnis 90/Die Grünen aufgegeben und führt seitdem als eine von vier parlamentarischen Geschäftsführern die Bundestagsfraktion. An ihrer Twitternutzung hat sich durch den Wiedereinzug in den Bundestag und ihren Positionswechsel aber kaum etwas verändert. Mit inzwischen über 6.100 engagierten, humorvollen und teils auch ernsten Tweets hält sie ihre über 9.700 Follower über die Themen auf dem Laufenden, die sie bewegen.

Tweets mit Humor und Ernsthaftigkeit

Aus Sachsen-Anhalt stammend war Steffi Lemke kurz vor dem Mauerfall an der Gründung der grünen Partei in der DDR beteiligt. Auch bei ihren Tweets zeigt sich deutlich die regionale Verbundenheit und der Einsatz für den Wahlkreis Dessau-Wittenberg. Sie nutzt den Kanal jedoch auch, um sich beispielsweise mit aktuellen Tumblr-Trends über politische Konkurrenten zu amüsieren.

Steffi Lemke

Ernsthaft wird es, wenn es um ihre Kernthemen geht, dazu gehört beispielsweise auch der Kampf für internationale Menschenrechte. Aus diesem Grund überrascht es nicht, dass Mahatma Ghandi zu ihren historischen Vorbildern gehört. Aber auch Umweltkampagnen werden unterstützt: So besuchte sie im November das Greenpeace-Boot in Berlin, um sich mit den sogenannten Arctic30 zu solidarisieren – 30 internationale Greenpeace-Aktivisten, die für ihren Protest gegen Ölbohrungen in der Arktis von Russland festgenommen wurden und nun im Rahmen einer weltweiten Kampagne auf Freilassung warten.

Interessen und Follower

Ein Blick auf ihre Timeline zeigt ihre vielfältigen Interessen. Ein Spiegel Online-Artikel über Smartphones und darüber, dass Forscher die PIN-Codes mit Sensoren auslesen können, bewegt sie ebenso wie das Schicksal eines einzelnen Asylbewerbers. Zwischendurch ruft Lemke ihre Follower auch mal auf, eine Petition auf change.org zu unterschreiben, etwa als es um den Kultusminister von Sachsen-Anhalt ging, der den Direktor der Stiftung Bauhaus Dessau aus seinem Amt drängen wollte und dafür offenbar die Zustimmung des Stiftungsrates erhielt.

Dass sie nicht nur bei typisch grünen Themen eine der Strippenzieherinnen bei den Grünen ist, zeigt sich daran, dass ihr die Netzelite mit Köpfen wie Sascha Lobo, Markus Beckedahl (als netzpolitik.org) und Mario Sixtus folgt. Auch andere Mediengrößen wie Autor, Blogger und BILDblog-Gründer Stefan Niggemeier sind mit ihrem Account verbunden. Sie selbst folgt fast 700 anderen Accounts, darunter viele Journalisten, Nachrichtendienste und Politikerkollegen. Auch das Portal abgeordnetenwatch und die IG Metall sind auf ihrer Liste.

Rege Diskussionen mit viel Offenheit

Löblich ist, dass Steffi Lemke Twitter nicht als eindimensionalen Informationskanal versteht, sondern regelmäßig Diskussionen führt, die teilweise sehr humorvolle Züge haben. „Möge die Macht mit den ParlamentarierInnen sein!“, endet etwa ein Austausch über den Weg aus der Überwachung mit Hilfe stärkerer parlamentarischer Kontrolle – inklusive eher auffälligem Bezug zu einer gewissen amerikanischen Kult-Triologie. Und wenn sich die Grünen-Politikerin einmal durch eine Reply angegriffen fühlt, reagiert sie darauf mit einer Einladung zum Dialog bei einer Tasse Kaffee.

Fazit

Twitter scheint längst ein alltägliches Kommunikationsmittel für die Bundestagsrückkehrerin zu sein, das sie nun auch für die Kommunikation von Wahlkreis-Themen nutzt. Daneben ist es ein Kanal für den Austausch, zur Information und zur Positionierung ihrer grünen Botschaften. Dass sie häufig retweetet, zeigt, dass sie ihre Timeline im Blick hat und auch die Interaktion bei Twitter nicht scheut.

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