So twittert die Politik: Jim Messina

Veröffentlicht am 18.03.2015

Jim Messina mag Fakten. Vor allem, wenn sie zu seiner politischen Botschaft passen. Der amerikanische Wahlkampfstratege, der die SPD im nächsten Bundestageswahlkampf beraten wird, steht immer noch fest hinter der Politik von US-Präsident Barack Obama, dessen Wiederwahl-Kampagne er 2012 geleitet hat. Über 80.000 Follower hat Messina auf Twitter, während er selbst nur 366 Accounts folgt. Seine drei Favoriten sind die Accounts Politico, Huffington Post und Umgrizzlies.

Raum für Privates

Auf Twitter präsentiert sich der Campaignero, der zurzeit den britischen Premierminister David Cameron in Wiederwahlfragen berät, als heimatverbundener Familienmensch: Man lernt die Schwiegermutter kennen, die das Familienrezept für Tomatensoße weitergibt und erfährt, dass sein Herz für Montana schlägt, wo seine politische Karriere begann. Jim Messina, der vor allem für seinen datenbasierten Wahlkampf von sich reden machte, nutzt Twitter nicht, um politische Debatten zu führen, dafür gibt er kleine Einblicke in sein privates und berufliches Leben. Der Superbowl, der für die Amerikaner bei Sportereignissen ganz weit oben steht, war dem sporadischen Twitterer im letzten Monat gleich drei Nachrichten wert. Vielleicht lag es daran, dass es das erste Mal war.

Obama, Cameron, die SPD

Sein derzeitiges berufliches Engagement für den Briten Cameron nimmt zwar immer mal wieder einen Platz in der Timeline ein. Allerdings geht es eher selten um Inhalte, sondern eher um Themen wie nächtliche Sonntagsflüge nach London. Einen Umzug nach London hatte Messina aber bereits zu Beginn seiner Beauftragung ausgeschlossen, so dass wohl auch die Berliner nicht mit einem neuen Bürger rechnen müssen. Vielleicht wäre es für einen eingefleischten Demokraten, der auch bei Twitter immer wieder die Republikaner auf‘s Korn nimmt, auch nicht so einfach gewesen, sich im konservativen Tories-Umfeld einzurichten.

Während man zurzeit nur jeden zweiten oder dritten Tag an einem „Fact of the Day“ oder einem Lektürehinweis teilhaben kann, war das während der Kampagne zur US-Präsidentschaftswahl in 2012 ganz anders: Täglich mehrfach wurden auf diesem Kanal die zentralen Wahlkampfbotschaften, Zitate von Barack Obama oder prominenten Unterstützern wie Colin Powell sowie Wahlkampf-Highlights beispielsweise mit Bruce Springsteen getwittert. Am 07. November 2012 twittere der Wahlkampf-Guru schließlich: „We did it!!! You did it! So proud. So complete. So hopeful.“

Fazit

Messina nutzt seinen Twitter-Kanal vor allem, um seine politischen Botschaften zu platzieren, die mit Einblicken ins Private angereichert werden. Da er derzeit nicht für die US-Demokraten sondern als Berater in Europa unterwegs ist, hält er sich allerdings mit politischen Botschaften zurück und beschränkt sich darauf, mit Blick auf Amerika dann und wann die Nachricht des Tages zu verbreiten.

Alle Twitter-Analysen im Überblick

Mehr Analysen zu twitter-Profilen von Politikern gibt es in unserer Übersicht.

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