So twittern Politiker: Marina Weisband
18 Rising Stars hat das Magazin Politik & Kommunikation im Jahr 2012 ausgemacht – Nachwuchspolitiker, von denen man in den nächsten Jahren noch viel hören wird. Sie sind alle jung und haben trotzdem schon einiges an Erfahrung gesammelt. Und noch etwas haben sie gemeinsam: einen Twitter-Account. Wie sie diesen nutzen, schauen wir uns in unserer Serie „So twittern Politiker“ an. Heute: Marina Weisband, Parteimitglied der Piratenpartei im Kreisverband Münster.
Enorme Reichweite auf twitter
In letzter Zeit ist es stiller geworden um die einst in vielen Medien gefeierte „Starpiratin“. Dies liegt jedoch derzeit ganz im Interesse von Marina Weisband: Im Januar 2012 trat sie von der Parteispitze zurück und erklärte Ende 2012 im Bundestagswahlkampf 2013 nicht als Spitzenkandidatin antreten zu wollen. In der Öffentlichkeit bleibt der Name der 25-jährigen jedoch eng mit der Piratenpartei verbunden, sodass ihre Äußerungen weiterhin von Bedeutung sind – erst recht aufgrund ihrer enormen Reichweite auf Twitter. Sage und schreibe 35.674 User folgen Weisband auf Twitter – als Spitzenkandidatin ihrer Partei hätte sie mit dieser Zahl die meisten Follower aller Herausforderer von Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Twitter-Userin der ersten Stunde
Twitter ist das soziale Netzwerk von Marina Weisband – und das bereits seit dem 3. Oktober 2008, womit sie den Dienst länger als 98,51% aller Twitter-User nutzt. In dieser Zeit hat sie ganze 20.258 Tweets abgeschickt. Weisband twittert rund um die Uhr und die gesamte Woche über – nur zwischen zwei und sechs Uhr morgens wird es still um ihren Account. Twitter ist für sie damit mehr als ein Netzwerk für politische Belange.
Zentral für Weisband: Kommunikation
Für Marina Weisband ist Twitter nämlich vor allem eines: Kommunikation. Betrachtet man ihre letzten 200 Tweets, dann waren 42,5% davon Replies auf andere User. Ihr Rückzug aus dem bundespolitischen Tagesgeschäft wird jedoch auch in ihrem Twitter-Verhalten deutlich: Nach dem Wahlerfolg der Piraten in Berlin schickte sie über ein halbes Jahr lang im Durchschnitt mindestens 30 Tweets pro Tag ins Netz – im Dezember 2012 waren es nur noch 8,2 Tweets am Tag. Politik spielte dabei in letzter Zeit nicht immer die Hauptrolle: Vielmehr freute sich Weisband per Twitter auch mal darüber, eigenständig ein Netzteil ausgewechselt zu haben, oder bedauerte das Ende ihrer fünfjährigen Partnerschaft mit ihrem alten Computer.
Einsatz für Kernthemen der Piratenpartei
Dennoch setzt sie sich auf Twitter weiterhin für die Kernthemen der Piraten ein und kommentiert die Entwicklung ihrer Partei regelmäßig: So tweetete sie im Anschluss an den verpassten Einzug in den niedersächsischen Landtag: „Geheimnis von Erfolg: Bei Misserfolgen keine Schuld suchen, sondern Prozesse analysieren“. Dass Weisband als Parteimitglied auch weiterhin ihre Kollegen im Wahlkampf unterstützt, wird ebenso deutlich: So fragte sie im Vorfeld der Landtagswahl in Niedersachsen, wer sie in den Fußgängerzonen Niedersachsens beim Kampf um Wählerstimmen begleiten möchte.
Twitter als Kommunikationstool und Sprachrohr
Fazit: Marina Weisband nutzt Twitter wie selbstverständlich als Kommunikationstool und versäumt es dabei nicht, mit Hilfe vieler Tweets ihre Meinung zur Entwicklung der Partei kundzutun. Der Rückzug aus dem bundespolitischen Tagesgeschäft tut ihrer Popularität dabei keinen Abbruch: Trotz derzeit abnehmender medialer Präsenz gewinnt sie Monat für Monat weitere 400 Follower hinzu.
Hier finden Sie die komplette Serie “So twittern Politiker”.