Online statt Wartenummer – die „Digitale Verwaltung 2020“

Veröffentlicht am 21.07.2014

Mit der Wartenummer in der Hand in linoleum-grauen Warteräumen zu sitzen, soll bald nicht mehr nötig sein. Zumindest hat sich der IT-Planungsrat am 10. Juli vorgenommen das Projekt „Digitale Verwaltung 2020“ weiter voranzutreiben und allen Bürgern Verwaltungs-Dienstleistungen „medienbruchfrei auf einheitlich hohem Qualitätsniveau“ anzubieten. Noch braucht es dafür allerdings ein wenig Geduld, denn die Vision soll erst in 2020 realisiert sein. Die Vision klingt jedoch schon jetzt verlockend, denn von Orten und Öffnungszeiten unabhängig soll zukünftig jeder Verbraucher Informationen erhalten, Daten übermitteln oder Anträge stellen können.

E-Government-Gesetz

Leute ins Netz bringen-Default-Motiv-1500x984Grundlage für die Ausgestaltung einer vernetzen Verwaltung ist das E-Government-Gesetz, das am 1. August 2013 in Kraft getreten ist. Seit dem 1. Juli 2014 sind nun Behörden von Bund und Ländern in der Pflicht, elektronische Dokumente anzunehmen. Bereits seit der Verkündung besteht die Möglichkeit Online-Formulare in Verbindung mit dem neuen Personalausweis statt eines Briefes zu nutzen. Der nächste Schritt steht für den 1. Januar 2015 an: Ab dann sind die Bundesbehörden explizit verpflichtet, die Nutzung des elektronischen Identitätsnachweises zu ermöglichen und dafür die auf den Seiten der Behörden notwendige Infrastruktur bereitzustellen sowie per DE-Mail erreichbar zu sein.

Noch tun sich die Länder allerdings schwer, mit den neuen Möglichkeiten des Internets umzugehen. Deshalb hat der IT-Planungsrat auf seinem Treffen beschlossen, in Zusammenarbeit mit den zuständigen Fachministerkonferenzen der Länder für den Herbst konkrete Projektvorschläge zu erarbeiten.

GovData im Regelbetrieb

Konkretere Planungen wird es nun auch für das Datenportal des Bundes geben, denn nach zwei-jähriger Erprobung soll „GovData – Das Datenportal für Deutschland“ von der Beta-Phase in den Regelbetrieb übergehen. Im Auftrag des Bundesinnenministeriums erstellt, entsteht nun eine Geschäfts- und Koordinierungsstelle bei der Finanzbehörde Hamburg, die den zentralen Zugang zu Verwaltungs­daten aus Bund, Ländern und Kommunen verwalten und fördern soll. Der Nutzer findet dort ma­schinenlesbar Daten, die weiter genutzt werden können. Dort findet man beispielsweise die „Berechnete Stickstoffdioxid-Immissionsbelastung im bebauten Straßenraum für das Bezugsjahr 2015“ oder Informationen zu wichtigen Adressen.

Schlagworte

Empfehlung der Redaktion