Mobile Geeks: Alles zum neuen Tech-Blog
Unter der Woche ist mit Mobile Geeks eine neue Plattform im deutschsprachigen Web gestartet, die – ganz bescheiden – nicht weniger als der absolute Marktführer unter den Tech-Blogs hierzulande sein möchte. Was Mobile Geeks besonders macht und wie Autoren mit einer Blog-Struktur Geld verdienen können, beantwortet das Mastermind hinter Mobile Geeks Sascha Pallenberg.
In einfachen und knappen Worten: Was ist Mobile Geeks?
Sascha Pallenberg: Mobile Geeks ist der Nachfolger meines Blogs Netbooknews, und obwohl sich der Content nicht großartig unterscheidet, gehen wir doch ein wenig mehr in die Breite und bieten vor allen Dingen weitaus mehr Bloggern eine Plattform. Inzwischen sind wir auf insgesamt neun feste Blogger angewachsen, die sowohl in Taiwan, Deutschland, als auch in den USA sitzen. Auf Mobile Geeks findet man News, Tests und Videos rund um mobile Plattformen, aber natürlich auch Software-Tests und ganz viel Meinung.
Hand aufs Herz: Es gibt so viele Plattformen, die sich mit dieser Thematik beschäftigen? Wozu braucht es Mobile Geeks?
Sascha Pallenberg: Ich habe mir nie die Frage gestellt, als weitere Blogs aufmachten zum Thema Netbooks und Mobile-Gadgets, obwohl ich eigentlich bereits seit 2007 diese Position besetzte. Ich glaube, wir haben den großen Vorteil, dass wir auf drei Kontinenten Mitarbeiter haben und so ziemlich jedes Tech-Event mitnehmen, welches in diesem Bereich stattfindet.
Auf einer Show wie der CES, die jeden Januar in Las Vegas stattfindet, sind wir z.B. mit mehr Leuten als Spiegel- und Springer-Verlag zusammen, und vor allen Dingen auch voll und ganz in das Ökosystem der US-Kollegen integriert. Netbooknews war bereits das am meissten genannte deutsche Blog auf Seiten wie Engadget und hat es auch ins TIME Magazine, in die Washington Post oder den Guardian geschafft – und zwar mehrfach. Das wird auch unser Anspruch bei Mobile Geeks sein, und ich bin mir sicher, dass wir das hinbekommen.
Mobile Geeks kein deutsches Techcrunch
Du hast eine ganze Menge bekannter Autoren zusammengebracht. Werdet Ihr am Ende ein deutsches Techcrunch?
Sascha Pallenberg: Sicherlich nicht. Zum einen haben wir anderen Content, zum anderen sehe ich das seit dem Weggang von Arrington bei Techcrunch auch nicht mehr als erstrebenswert an. Ich lese immer noch gerne Erick Schonfeld und John Biggs, der restliche Techcrunch-Content ist fuer mich irrelevant und langweilig geworden. Michael Arrington hat mich begeistert, jetzt bloggen da so Karikaturen wie Alexia Tsotsis, die mich mit ihren vermeintlichen Rants eher verstören.
Techcrunch war Arrington, aber Mobilegeeks ist nicht Pallenberg. Das ist der größte Unterschied. Wir definieren sich über den Content und pushen unsere Blogger wie Carsten Knobloch, Carsten Drees oder Roland Quandt. Alte Hasen im Techblogger-Geschaeft, die von dem Projekt begeistert sind. Dazu haben wir inzwischen gut 20 Gast-Autoren, denen wir eine Plattform bieten wollen.
Content is King
Und zum Schluss noch eine Frage, mit der Du Dich ja schon länger beschäftigst und die Du ja auch schon mit dem Vorgänger-Projekt Netbooknews erfolgreich beantwortet hast: Kann man deutschsprachige Blogs monetarisieren? Und wenn ja: Wie?
Sascha Pallenberg: Ja, das kann man in der Tat. Insbesondere wenn man einzigartigen Content hat und den mit einer offenbar erfolgreichen „Schreibe“ kombiniert. Wir wollen keine Preise und Awards gewinnen, wir wollen, dass unsere Leser Spaß an den Artikeln haben, und genau deshalb haben wir auch nur Autoren, die sich dem Thema mit Leidenschaft widmen.
Content ist zwar King, Distribution ist aber „God Almighty“. Warum bekommen dies US-Blogs immer wieder hin? Weil deutsche Blogs, die auf Teufel komm raus damit Geld verdienen wollen, entweder langweilig sind oder nicht bereit sind Risiken einzugehen. Bloggen und Monetarisierung ist keine Raketenwissenschaft: Such dir deine Nische, unterhalte deine Leser und schaffe eine Marke. Sei anders und verlasse dich nicht auf Google Adsense, denn damit wir niemand reich.
Kann man durchs Bloggen reich werden? Ja, auch in Deutschland, wenn du dein Blog an eine entsprechend große Infrastruktur verkaufst!