Marc-Sven Kopka: Fußball und Politik sind Büro- und somit XING-Themen
Nicht mehr lange, und es wird gewählt. Klar, dass das Thema derzeit unser Leben dominiert und das in den nächsten Wochen noch stärker tun wird. Auch bei der Arbeit wird daher viel über Merkel, Steinbrück & Co. gesprochen werden – also auch auf XING, das sich als berufliches Netzwerk versteht und mit seiner Kampagne XING Sieben den Anstoß zu politischen Diskussionen geben möchte. Wir haben mit Marc-Sven Kopka, VP Corporate Communications bei XING über die Kampagne, die strategische Ausrichtung und Zukunft der Plattform gesprochen.
XING Sieben ist ein Experiment
UdL Digital: Was ist XING Sieben?
Marc-Sven Kopka: Ein Experiment. Und das funktioniert so: Sieben Wochen lang beantworten Politiker täglich eine Frage zu einem von insgesamt sieben politischen Themenkomplexen. Formuliert wurden die Fragen vorab von der XING-Community und spiegeln so die Themen wider, die politisch interessierte Berufstätige in Deutschland am meisten bewegen. Veröffentlicht werden sie samt den Antworten der Parteien auf den Seiten von wahl.de und politik&kommunikation sowie auf der eigens eingerichteten Seite www.siebenxsieben.de. Dort hat jeder Besucher die Möglichkeit, für die Antwort, die ihm am besten gefallen hat, eine Stimme abzugeben.
XING bleibt ein berufliches Netzwerk
UdL Digital: XING ist bisher nicht unbedingt als politisches Netzwerk aufgefallen. Stellt der Start von XING Sieben auch eine Änderung in der XING-Strategie dar?
Marc-Sven Kopka: Nein. XING ist und bleibt ein berufliches Netzwerk. Aber wie im Büro auch über Fußball und eben Politik gesprochen wird, finden solche Themen auch auf unserer Plattform statt, aber halt immer im professionellen Kontext. Deshalb haben wir uns entschieden, das mal auszuprobieren. Und die erste Resonanz bestätigt uns darin. Besonders gefreut hat uns, dass wir Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler und Prof. Gesche Jost aus dem Kompetenzteam um Peer Steinbrück zum Start der Kampagne in unserem Haus zu Gast hatten. Philipp Rösler ist seitdem auch frischgebackenes XING-Mitglied.
UdL Digital: Wenn XING Sieben gut läuft, was wird es am Ende gebracht haben?
Marc-Sven Kopka: Für unsere Mitglieder: Direkte und ungefilterte Antworten von Politikern. Für die Politik: Aufmerksamkeit und Dialog mit einer sehr interessanten Zielgruppe, die man in dieser Konzentration nirgendwo sonst erreicht. Und wir wissen am Ende, ob eine solche Kampagne bei und für XING funktioniert, oder nicht.
Nicht mehr entweder oder sondern sowohl als auch
UdL Digital: Kann XING im aktuellen Wahlkampf noch relevant werden?
Marc-Sven Kopka: Da wir kein politisches Netzwerk sind, wäre es anmaßend, hier zu viel zu erwarten. Aber ich hoffe und glaube schon, dass wir Wahl-Unentschiedenen eine Hilfestellung geben können durch klare Aussagen von Politikern. Ohne redaktionelle Interpretation, direkt und nachlesbar. Und auch die Politik nimmt nach meinem ersten Eindruck unsere Zielgruppe sehr ernst. Kein Wunder – es würde ja auch niemand im Wahlkampf nur mit der Bild und nicht auch mit der FAZ oder dem Handelsblatt sprechen. So ist es auch bei sozialen Netzwerken: Es geht nicht um entweder oder, sondern um sowohl als auch.
UdL Digital: Was hat XING in der politischen Kommunikation für die Zukunft noch geplant?
Marc-Sven Kopka: Wir setzen auf den Dialog – online und vor Ort. Im politischen Berlin werden wir auch weiterhin präsent sein, ob auf Veranstaltungen, bei unserem Veranstaltungsformat MeetXing oder im Rahmen von Debatten rund um aktuelle politische und gesellschaftliche Themen. Als deutsches Netzwerk mit dem Fokus auf die Themen der Berufstätigen können wir womöglich die eine oder andere Diskussion anstoßen oder um die Perspektive unserer Mitglieder ergänzen.