Look back: Telefónica Deutschland präsentiert Studie zur digitalen Inklusion von Senioren

Veröffentlicht am 25.06.2015

E-Plus, ein Mitglied der Telefónica Deutschland Gruppe, und die Stiftung Digitale Chancen hatten am Dienstagabend ins BASE_camp geladen, um die Erfahrungen aus ihrem gemeinsamen Projekt „Tablet PCs für Seniorinnen und Senioren“ zu präsentieren. Im Gespräch mit der parlamentarischen Staatssekretärin Brigitte Zypries, dem Staatssekretär Ralf Kleindiek, der Geschäftsführerin der Initiative D21, Lena Sophie Müller, und Günter Voß, Koordinator des Senioren Computer Clubs (SCC) Berlin-Mitte diskutierte Moderator Ali Aslan darüber, wie man die ältere Generation ins digitale Zeitalter mitnimmt.

Das Projekt

Ziel des 2012 initiierten Projekts „Tablet PCs für Seniorinnen und Senioren“ ist es, die Berührungsängste der Menschen, die bislang noch nicht die neuen Technologien nutzen, zu überwinden und sie zur Nutzung des mobilen Internets zu ermutigen. E-Plus stellt hierzu Seniorinnen und Senioren in verschiedenen Städten Deutschlands kostenfrei Tablet PCs mit einer Internetflatrate zur Verfügung. Die Stiftung Digitale Chance betreut und evaluiert das Projekt in den Senioreneinrichtungen vor Ort. Ergebnis dieser Arbeit ist ein Erfahrungsbericht mit den Erkenntnissen aus den Jahren 2012 bis 2014. „Es bedarf wenig, um ältere Menschen für die neue Technik zu begeistern“, bringt Gerhard Seiler, Geschäftsführer der Stiftung Digitale Chancen seine Erfahrungen auf den Punkt. „Es reicht allerdings nicht, älteren Menschen einfach ein Tablet in die Hand zu drücken“, es bedürfe einer systematischen Anleitung und der Unterstützung, zum Beispiel durch die Enkelgeneration.

An den Ergebnissen der Studie lässt sich erkennen, dass vor allem die Neugierde für die neue Technologie die Teilnehmer motiviert hat, das Angebot anzunehmen. Deshalb überrascht es auch nicht, dass die meisten Befragten erst selbständig nach Lösungen gesucht haben, bevor sie die Hilfe von Mitarbeitern in den Einrichtungen oder von Schülerpaten in Anspruch genommen haben. Für die meisten Nutzer, von denen der größte Teil zwischen 70 und 80 Jahre alt war, war es das erste Mal, dass sie mit einem Touchscreen-Gerät in Berührung kamen. Die Nutzung der virtuellen Tastatur bereitete dabei oft am meisten Schwierigkeiten. Insgesamt kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass die angesprochenen Probleme vielfältig und zum Teil sehr individuell sind, so dass das oft gewünschte größere Display alleine keine Lösung ist. Aufschlussreich war die Frage nach dem Nutzungsverhalten, denn die Tablets wurden nicht nur zum Zeitvertreib verwendet, sondern auch und gerade für die gezielte Nutzung von Suchmaschinen, das Versenden von E-Mails und das Lesen von Nachrichten, oder schlichtweg, um sich über das Wetter zu informieren. 

Hemmnisse überwinden und Chancen nutzen

In der von Ali Aslan moderierten Diskussionsrunde bestand Konsens darüber, dass es im Alltag darum gehen müsse, Hemmnisse abzubauen und konkrete Chancen aufzuzeigen, um Seniorinnen und Senioren an das Internet und die Nutzung von Tablet PCs heranzuführen. Brigitte Zypries, empfahl den Senioren außerdem nach der Devise „einfach mal ausprobieren“ zu verfahren. Lena Sophie Müller merkte an, dass es „wichtig ist, den individuellen Nutzen aufzuzeigen“, den das mobile Internet mit sich bringen kann. Das Projekt „Tablet PCs für Seniorinnen und Senioren“, da waren sich alle Diskutanten einig, sei ein richtungsweisendes Projekt zur digitalen Inklusion der älteren Generation. Brigitte Zypries plädierte deshalb auch für eine Verstetigung und einen Ausbau des Projektes. Ralf Kleindiek wagte einen Blick in die Zukunft, in der internetfähige Assistenzsysteme viele Möglichkeiten bieten werden, um den älteren Mitgliedern unserer Gesellschaft länger ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

Prämierung der kreativsten Projekte aus der Praxis

Höhepunkt und Abschluss der Veranstaltung im BASE_camp war die Prämierung der kreativsten Projekte aus den teilnehmenden Seniorenheimen im Rahmen des Wettbewerbs „Tablet PCs in meiner Einrichtung“ durch Brigitte Zypries. Ausgezeichnet wurden drei Initiativen aus Dortmund, Düsseldorf und Leipzig in den Kategorien „Generationenübergreifende Zusammenarbeit“, „Digitale Inklusion“ sowie „Vielfalt und Kreativität“.

Die Studie

Alle Ergebnisse der Studie stehen hier zum Download bereit.

Schlagworte

Empfehlung der Redaktion