Look back: Social Startup Pitch 2016
Sieger des Social Startup Pitch 2016
Am 16. Februar gaben der Bundesverband Deutsche Startups e.V., Migration Hub Berlin und Hilfswerft Gründern und Initiativen eine Bühne, die sich durch den Ansatz des Social Entrepreneurship auszeichnen: Im Fokus des Social Startup Pitch 2016 standen Projekte, die sich für Flüchtlinge engagieren.
Für den ersten deutschen Social Startup Pitch qualifizierten sich im Vorfeld elf soziale Unternehmen und Initiativen. In kurzen Pitch Präsentationen stellten sie ihr Engagement den über 150 interessierten Gästen, einer achtköpfigen Jury sowie Schirmherrin Brigitte Zypries im Telefónica BASECAMP vor und gaben mit ihren Ideen wichtige Impulse für das Thema Flüchtlingshilfe.
Mit knappem Vorsprung überzeugte vor allem Schülerpaten Berlin e.V. und ging schließlich als Sieger des Pitches hervor. Die Schülerpaten Berlin vermitteln 1:1 Bildungspatenschaften zwischen Lernenden mit Migrations- und Fluchthintergrund und ehrenamtlichen PatenInnen, die sie unterstützen. Im wöchentlichen, 90-minütigen Nachhilfeunterricht unterstützen die Ehrenamtlichen in Familien und Flüchtlingsunterkünften zum Beispiel beim Spracherwerb. Mehr Chancengerechtigkeit im deutschen Bildungssystem zu fördern, ist das Ziel der Schülerpaten. Außerdem wollen sie Menschen zusammenzubringen, die sich womöglich nie treffen würden – für gesellschaftlichen Zusammenhalt und beidseitige Integration.
Mit nur einem Punkt Abstand, aber mit einem nicht weniger wichtigen Engagement, präsentierte sich Info Compass, eine übersichtliche Informationsplattform für geflüchtete Menschen und engagierte Unterstützer in Berlin.
Die weiteren nominierten Social Startups und ihre Ideen im Überblick
CrowdGuard Germany
Die App CrowdGuard alarmiert sofort den Notruf sowie die CrowdGuard Nutzer in der Umgebung; Ziel ist es, mit neuen Technologien und einem gemeinschaftlichen Ansatz, Gewalt in der Gesellschaft zu bekämpfen und damit die Sicherheit und das Sicherheitsgefühl in Deutschland zu stärken, Gewalttaten zu verhindern und einen gesellschaftlichen Wandel in Bezug auf Gewalt und Zivilcourage herbeizuführen. „Wir sind davon überzeugt, dass wir die richtige Lösung zum richtigen Zeitpunkt entwickelt haben und sehen die Chance, etwas an unsere Gesellschaft zurückzugeben“, beschreibt das Gründerteam das Potential der App.
Guide Team
Die Open-Source-Smartphone-App „Guide für NeuBerliner“ hilft Flüchtlingen, gut in Berlin anzukommen und sich zurechtzufinden: Neuberliner können unmittelbar auf den Erfahrungsschatz von anderen Flüchtlingen und Flüchtlingshelfern zurückgreifen und wichtige Neuigkeiten erfahren – zum Beispiel Gesetzesänderungen. Das partizipative Projekt soll gemeinsam mit Geflüchteten, Flüchtlingshelfern und Sozialberatern weiterentwickelt werden.
share on bazaar
Oft können Geflüchtete ihre beruflichen und akademischen Fähigkeiten nicht weiterentwickeln, doch auch das Freizeitangebot ist gleichzeitig begrenzt. share on bazar will die Zusammenarbeit und den Dialog fördern.
HiMate!
Damit Spenden von Unternehmen auch da ankommen, wo sie wirklich gebraucht werden, lässt HiMate! Flüchtlingen passende Spendengutscheine auf Grundlage ihrer Postleitzahl, ihres Alters und Geschlechts zukommen.
Konfetti App
Auf einfache, zugängliche und international verständliche Weise, vermittelt die App Kleinstaufgaben im Sinne einer lokalen Nachbarschaftshilfe zwischen Geflüchteten und alt eingesessenen Anwohnern. Durch das Konfetti-Belohnungsystem wird eine spielerische Herangehenweise für persönliche Begegnungen auf Augenhöhe geschaffen und die Gemeinschaftsbildung vor Ort gefördert.
Digital Helpers
Der Umgang mit Computern ist für die Jobsuche und -ausübung heute wichtiger denn je; mit Blick auf die Flüchtlingssituation sind internetfähige PCs nicht nur für den Familienkontakt, sondern auch für die Teilnahme an Online-Sprachkursen sowie für weitere onlinebasierte Bildungsmöglichkeiten damit unerlässlich. Diese können auch zur Entwicklung und Umsetzung von eigenen Berufsideen führen, getreu des Anspruchs „Digital schafft Wissen“.
Kitchen on the Run
Kitchen on the Run ist eine von Architekturstudenten aus Berlin und Syrien geschaffene mobile Küche, die durch Europa reist und Menschen im wahrsten Sinne des Wortes an einen Tisch bringt: Fünf Monate lang treffen sich täglich 15 bis 20 Flüchtlinge und Locals, kochen und essen zusammen.
RSO Technology GmbH
Mit einem neuartigen und autarken Aufbereitungsgerät, das Operationsbesteck nur mit Hilfe der Sonne reinigen, desinfizieren und sterilisieren kann, hat RSO Technology ein Aufbereitungsgerät entwickelt, dass selbst bei instabiler Stromversorgung und Mangel an reinem Wasser die Wundinfektion reduzieren soll. Denn in vielen ländlichen Entwicklungsregionen führen nicht sterile Operationsinstrumente zu Wundinfektionen und damit zur Verbreitung von beispielsweise AIDS oder Tuberkulose.