Künstliche Intelligenz: Mit KI für mehr Umwelt- und Klimaschutz kämpfen
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Es geht nicht nur um Sanktionen oder Inflation: Auch der Klimawandel und die Umweltzerstörung entwickeln sich zu Gefahren für die Weltwirtschaft. Doch digitale Technik wie künstliche Intelligenz (KI) kann einen erheblichen Beitrag dazu leisten, diesen Risiken zu begegnen. Das zeigen beispielsweise Untersuchungen vom Weltwirtschaftsforum und PwC sowie von weltweit bekannten KI-Experten.
Während viele der heutigen Umwelt- und Klimaprobleme erst durch die Industrialisierung entstanden sind, kann die nächste industrielle Revolution auch dazu beitragen, diesen Herausforderungen zu begegnen. Inzwischen gibt es etliche Projekte, die KI dafür nutzen, den Klimawandel zu verstehen und Ressourcen zu schonen. Aber auch um Luft- und Wasserqualität zu verbessern, den Artenschwund zu stoppen, Wilderei oder illegale Fischerei zu bekämpfen oder Naturkatastrophen vorherzusagen. Das Weltwirtschaftsforum listet in seiner mit PricewaterhouseCoopers (PwC) veröffentlichten Studie Fourth Industrial Revolution for the Earth über 80 Einsatzmöglichkeiten auf.
„Wenn es uns gelingt, die Technologie im Kampf gegen Klimawandel und Umweltverschmutzung richtig einzusetzen, werden wir damit eine Nachhaltigkeits-Revolution auslösen“, sagt Hendrik Fink, Partner und Leiter Sustainability Services bei PwC. Dabei bezieht er sich besonders auf die sechs drängendsten Herausforderungen, die sein Beratungsunternehmen gemeinsam mit dem Weltwirtschaftsforum identifiziert hat: Neben dem Klimawandel sowie dem Erhalt von Artenvielfalt, gesunden Ozeanen und einer sicheren Wasserversorgung gehören dazu auch die Sauberkeit der Luft und die Widerstandskraft gegen extremes Wetter oder Naturkatastrophen. Künstliche Intelligenz hilft beispielsweise heute schon beim Aufbau einer intelligenten Stromversorgung, der Überwachung von Ökosystemen an Land und auf dem Meer sowie bei Vorhersagen des Wasserbedarfs oder von extremen Wetterlagen.
Robert Habeck: KI fürs Klima ist herzlich willkommen
„Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen für die Menschheit und wir Experten für maschinelles Lernen fragen uns, wie wir helfen können“, steht deshalb auch in der Einleitung zu einer wissenschaftlichen Untersuchung, die im Juni an der Cornel University erschien: Tackling Climate Change with Machine Learning. Zu den Autoren gehören bekannte KI-Vordenker wie DeepMind-CEO Demis Hassabis, Turing-Award-Gewinner Yoshua Bengio und der Google-Brain-Mitgründer Andrew Ng.
Sie haben 13 Themenbereiche wie Stromversorgung, Transport oder Landwirtschaft untersucht und stellen konkrete Beispiele vor, wie maschinelles Lernen zum Schutz der Umwelt beitragen kann. Dafür beschreiben sie unter anderem, wie KI den Strombedarf steuern, energieeffizientes Bauen ermöglichen oder Lieferketten optimieren kann. Die künstliche Intelligenz ist allerdings kein Allheilmittel, sagen die Experten. Die Politik sei immer noch der wichtigste Motor, um wirklich etwas zu erreichen.
„Beim Klimaschutz müssen wir dramatische Fortschritte machen“, sagte neulich der Grünen-Chef Robert Habeck. „Wenn KI hilft, das Klima zu retten, ist sie herzlich willkommen.“ Als Beispiele führte er auf der Handelsblatt-Veranstaltung Morals and Machines eine tiergerechte Landwirtschaft an, bei der auch die Gülle-Überproduktion geregelt werden muss, und eine zukunftsträchtige Mobilitätssteuerung, die nicht mehr das Auto in den Mittelpunkt stellt. Auch die Wende in der Energiewirtschaft und der notwendige Umbau der Industrie seien nur mit Hilfe einer Steuerung durch intelligente Algorithmen möglich. So kann die KI einiges zum Umweltschutz beitragen.