KI mit EQ: Künstliche Intelligenz erkennt Emotionen, damit Nutzer sich wohlfühlen

Foto: CC0 1.0, Pixabay User sujins. Bildname: künstliche-intelligenz | gespiegelt und zugeschnitten
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Veröffentlicht am 09.05.2019

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Am Donnerstag geht es im Telefónica BASECAMP um das spannendste Technik-Thema dieser Tage: um künstliche Intelligenz (KI) beim AI Kitchen Talk. Schlaue Maschinen mit KI können inzwischen sogar Gefühle erkennen. Sie entwickeln ihren EQ: den Quotienten für emotionale Intelligenz. Diese Fähigkeit wird immer wichtiger, denn Emotionen spielen eine zentrale Rolle im menschlichen Miteinander und sind unverzichtbar erfolgreiche Kommunikation. Damit die Maschinen sinnvoll mit uns interagieren können, müssen sie auch Wut, Angst oder Freude richtig interpretieren. Das Resultat ist: eine emotionale künstliche Intelligenz, die in verschiedensten Bereichen große Chancen eröffnet.

Seit mehr als zehn Jahren investieren Technologieriesen und Startups in die Entwicklung von Emotionserkennung oder emotionaler KI. Dabei kommen vor allem maschinelles Sehen und Sprachanalysen zum Einsatz. Die ersten Anwendungen konzentrierten sich auf Bereiche wie Marktforschung oder die Analyse menschlicher Reaktionen auf TV-Spots, aber heute wird die neue Technik in immer mehr Gebieten eingesetzt. Sie findet sich in virtuellen persönlichen Assistenten (VPA) und autonomen Autos, aber auch im Call Center, bei Robotern und in Smart Devices. Das Marktforschungsunternehmen Gartner geht sogar davon aus, dass bis 2022 ganze zehn Prozent aller persönlich genutzten Endgeräte über emotionale KI-Funktionen verfügen. Sie werden entweder direkt in die Geräte integriert oder über Cloud-Services bereitgestellt.

Gesundheit und Sicherheit: Warnung vom Stimmungsbarometer

Die unterschiedlichen Anwendungen haben alle ähnliche Ziele: das Nutzererlebnis zu verbessern und die Arbeit zu erleichtern. Interessante Beispiele finden sich unter anderem in der Medizin und der Pflege. So gibt es Software, welche die Diagnose von psychischen Erkrankungen wie Depression und Demenz durch Sprachanalysen ermöglicht oder die Betroffenen durch intelligente Hilfe-Funktionen unterstützt, wie die Lösung unseres Wayra-Startups CogniHealth, die am Donnerstag beim AI Kitchen Talk im Telefónica BASECAMP vorgestellt wird. Es gibt auch schon Pläne für einen kompletten Nurse Bot: einen Roboter, der Patienten an ihre Medikamente erinnert oder ältere Menschen bei täglichen Aufgaben unterstützt, aber auch manchmal nur Gesellschaft leistet oder sogar mit den Ärzten kommuniziert.

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Foto: CC0 1.0, Pixabay / geralt | Ausschnitt bearbeitet

Emotionale KI soll auch mehr Sicherheit bringen. Sie kann die Stimmung von Autofahrern erkennen und eine Warnung ausgeben, wenn sie zu müde oder zu abgelenkt zum Fahren sind. So werden Unfälle vermieden. Die Marktforscher von Gartner werden auch immer öfter nach Sicherheitslösungen für Mitarbeiter von Unternehmen gefragt: Sie sollen Stress oder Angst durch emotionale KI erkennen, damit beispielsweise Ersthelfer oder Feuerwehrleute rechtzeitig abgelöst werden, bevor sie überlastet sind.

Zu Hause und in der Schule: KI passt sich Bedürfnissen an

In der Bildung finden sich ebenfalls interessante Anwendungsmöglichkeiten für den Einsatz von emotionaler KI. Sie könnte in Schulen den Gemütszustand beim Lernen erfassen und die Anforderungen daran anpassen. Wenn ein Schüler frustriert ist, dann bekommt er leichtere Aufgaben, um ihn zu motivieren. Ein gelangweiltes Kind könnte man dagegen stärker fördern. Auch die Inklusion würde leichter. Autistischen Kindern könnte beispielsweise ein Lernsystem mit emotionaler KI helfen, die Gefühle anderer Menschen zu erkennen und richtig zu deuten.

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Immer häufiger findet man emotionale KI auch in Anwendungen für zu Hause: von Videospielen über intelligente Lautsprecher bis zu Smart Homes. Überall sollen Kameras, Mikrofone oder Sensoren die Stimmung der Nutzer erkennen und darauf reagieren. Doch besonders in diesem Bereich herrscht noch Skepsis. Eine Verbraucherbefragung von Gartner zeigte beispielsweise: Die Nutzer fühlen sich weniger wohl, wenn ihre Stimmung daheim durch Kameras erfasst wird statt durch Sprachanalysen. „Die Anbieter müssen uns davon überzeugen, dass unsere Emotionsdaten geschützt sind und dass sie nur anonymisiert zum Training von anderen Systemen verwendet werden“, sagt Annette Zimmermann, Research Vice President bei Gartner. „Dafür müssen transparente Richtlinien für das Daten-Management implementiert werden.“ Ein Beispiel für solche Richtlinien sind die KI-Prinzipien von Telefónica Deutschland, um die es auch am Donnerstag beim AI Kitchen Talk geht.

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