Joachim Sauter zu Gast im BASE_camp

Veröffentlicht am 04.07.2011

„Wer kein Risiko eingeht, der macht sein Leben lang Websites“, flachste Joachim Sauter am Donnerstagabend bei seinem Vortrag im BASE_camp. Sauter, Designdirektor bei ART+COM, sprach im Rahmen des „NXT open space“ vor rund 50 Gästen über „die Renaissance des Raums.“

Er nutzte den Abend, um die Entwicklung seiner Designarbeiten nachzuzeichnen  – von virtuellen, Google Earth-artigen Simulationen hin zu kinetischen Installationen im realen Raum. Sauter stellte dabei unter anderem die Arbeit Duality (Tokio 2007) vor, bei der LED-Lichtwellen erzeugt und sich in reale Wasserwellen umgesetzt werden.

Besonders gelungen und prägend erschien Sauters Arbeit Kinetische Skulptur (München 2008), die ein Autohersteller auch für seine Werbung verwendet hat. Über 700 Metallkugeln verlagern in dieser Installation den Designprozess eines Autos metaphorisch in den Raum. Davon augenscheinlich inspiriert entstand auch Mobility (Shanghai 2010), eine Skulptur aus 100 Taschenspiegeln in Prothesenhänden, die Lichtpunkte auf eine gegenüberliegende Wand werfen.

In fast allen vorgestellten Installationen ging es darum, die Faszination des Virtuellen im Realen abzubilden – um eine Aneignung von Digitaltechnik auf einer physischen Ebene – als Museumsbau oder Brand-Space. Diese „Renaissance des Raumes“ war Sauters Thema des Abends.

Sauter beschloss seine Präsentation mit zentralen Lehren aus seiner Arbeit, die er auch seinem neuen Buch „Medien, Räume, Installationen“ entnommen hat. Wir präsentieren hier im Blog die ersten sechs Punkte von Sauters Liste im englischen Original:

1. Flat Hierarchy – position only through competence

2. Motivation to reinvent yourself

3. Work interdisziplinary

4. Openness towards Experiments – and the ability to recognise when they fail

5. Breaking Rules only if you know them

6. Courage to fail

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