Fachkräfteeinwanderung: Die Tech-Branche boomt und sucht händeringend nach Talenten

Foto: CC BY 2.0 Flickr User tec_estromberg. Bildname: technology-day54188n2. Ausschnitt bearbeitet.
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Veröffentlicht am 04.02.2019

Laut einer Bitkom-Studie sollen in diesem Jahr knapp 40.000 neue Jobs in den Branchen IT, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik entstehen. Demnach werden bis zum Jahresende voraussichtlich 1.174.000 Menschen in der deutschen Digitalbranche beschäftigt sein. Im Vergleich zu letztem Jahr ist das ein Plus von 3,5 Prozent. Gleichzeitig waren Ende vergangenen Jahres 82.000 Stellen für IT-Experten unbesetzt – eine Herausforderung, die auf Lösungen wartet. Der im Dezember 2018 verabschiedete Entwurf für ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz könnte ein Ansatz sein.

IT-Jobs sind aktuell Mangelberufe

Wer in Zeiten der Digitalisierung über IT-Skills verfügt, ist hervorragend aufgestellt.

„IT-Fachkräfte haben beste Aussichten auf dem Arbeitsmarkt. Bei guter Qualifikation können sie sich den Job in der Regel aussuchen“,

sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Allerdings gehören die IT-Jobs derzeit zu der Kategorie „Mangelberufe“ – ähnlich wie die Pflege. Das bedeutet, dass nicht genug Arbeitnehmer zur Besetzung offener Stellen zur Verfügung stehen. Nach einer Analyse der Bundesagentur für Arbeit aus dem Juni 2018 herrscht vor allem in der IT-Anwenderberatung sowie bei Spezialist*innen und Expert*innen in der Softwareentwicklung und Programmierung ein „Fachkräfteengpass“. Den Bewerber*innen fehlten oftmals die notwendigen Qualifikationen und zudem hätten sie zu hohe Gehaltsvorstellungen, monieren die Unternehmen.

Ändert das Fachkräftezuwanderungsgesetz etwas dran?

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Die Bundesregierung will dem Fachkräftemangel nun mit einem Fachkräfteeinwanderungsgesetz an den Kragen gehen – das im Dezember 2018 vom Kabinett beschlossen wurde. Ziel ist, die Hürden für die Einwanderung von qualifizierten Arbeitnehmer*innen aus dem Nicht-EU-Ausland zu senken. Die Idee könnte Früchte tragen: Wie eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft zeigt, stammte fast jedes zehnte angemeldete Patent aus Deutschland 2016 von Menschen mit Migrationshintergrund. Diese Entwicklung zeigt, dass die deutsche Wirtschaft auf vielfältige Art und Weise von der Fachkräfteeinwanderung profitieren könnte. „Die Ergebnisse verdeutlichen, wie wichtig das beschlossene Fachkräfteeinwanderungsgesetz für Deutschland ist“, sagt Studienautor Oliver Koppel.

„Das wird die Zuwanderung technisch naturwissenschaftlicher Fachkräfte, also vieler potenzieller Erfinder, vereinfachen und so das deutsche Innovationssystem stärken.“

Investition in die Zukunft

Als weiteren Ansatz fordert Bitkom-Präsident Achim Berg „Eine Offensive für mehr Digitalkompetenz“. Die digitale Zukunft verlangt nach ausgebildeten Expert*innen. Schulen müssten nun sicherstellen, dass alle Kinder die notwendigen Kompetenzen ausbilden können, die die digitale Arbeitswelt von ihnen verlangt. Für Berg ist klar:

„Mehr digitale Bildung ist der Schlüssel zum digitalen Erfolg“.

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