Mobile Wallet: Bargeldlos durch die Nacht? Kein Problem mit dem Smartphone!
02. Dez
Von Gastautor Thorsten Kolsch
„Nur Bares ist Wahres“. Ein deutsches Sprichwort, für das es vermutlich keine Übersetzung in andere Sprachen gibt. In Deutschland ist das Bargeld nach wie vor das beliebteste Zahlungsmittel. Doch längst sind neue Bezahlmethoden auf dem Vormarsch. Allen voran: Das kontaktlose Bezahlen mit dem Smartphone. Doch wie einfach ist es wirklich mit dem Handy seine Restaurant-Rechnung zu begleichen? Wie weit verbreitet und wie sicher ist das kontaktlose Bezahlen? In einem Selbstversuch habe ich mir die BASE Wallet vorgeknöpft.
Zugegeben, ich bin kein großer Bargeld-Fan – und damit eine Minderheit in Deutschland. Das Problem: An Kleingeld und Bargeld kommen wir bis heute nicht vorbei. Sei es für den Kaffee am morgen oder das Bierchen am Abend.
Mastercard und der technische Dienstleister Wirecard wollen das nun ändern. Die Lösung: Bezahlen mit dem Handy. Was in den Vereinigten Staaten und vielen anderen Ländern längst gelebte Praxis ist, soll sich nun auch hier durchsetzen – und das bereits ab Minibeträgen.
Meinen Test beginne ich mit einem Härtefall. Ich begebe mich auf meine Lieblingsinsel Sylt. Etwas weit vom Schuss. Hier an der Küste mit dem Handy bezahlen? Es folgt die erste Überraschung:
Check 1: Die Bekanntheit
In Deutschland kann man bereits in mehr als 40.000 Shops und Restaurants kontaktlos mit dem Smartphone bezahlen. Nach Aussage von Mastercard hilft der Blick auf das PayPass-Logo an den Schaufenstern oder auf dem Kartenlesegerät. Noch besser: Man nutzt den PayPass-Locator und gibt seine Postleitzahl ein.
So geschehen auf Sylt. Es wird mir u.a. Gosch in Wenningstedt angezeigt.
Interessant: Weder ein Mitarbeiter, noch der Restaurantleiter wusste von der Bezahlmöglichkeit in seinem Shop. Sie hatten also ein PayPass-fähiges Gerät, wussten jedoch nicht damit umzugehen. Also telefonierte ich mich weiter durch und landete im Landhaus Stricker in Tinnum. Nach anfänglicher Skepsis, war man zumindest bereit sich auf das „Experiment“ einzulassen. Die Bezahlung verlief einwandfrei und schnell gegen Eingabe der Geheimzahl, da der Betrag deutlich über 25 Euro lag.
Interessant war auch das Gespräch mit dem ungarischen Kellner, der sich über die deutsche Skepsis wundert. In Ungarn sei diese Bezahlweise längst gelebte Praxis. Doch Deutschland ist auf dem Vormarsch.
Check 2: Der Komfort
Das kontaktlose Bezahlen mit dem Smartphone ist extrem komfortabel und einfach. Das beginnt schon bei der Anmeldung und ist schneller und einfacher als die Registrierung einer Kreditkarte. Denn sobald ich meine Benutzerdaten eingebe, ist die Wallet im Prinzip einsatzfähig. Jetzt nur noch eine Geheimzahl festlegen, das eigene Bankkonto autorisieren lassen. Fertig.
Nun habe ich die Wahl, Guthaben auf das Konto zu überweisen oder der BASE Wallet direkten Zugang auf mein Konto zu gewähren. Damit wäre die Bezahlmethode Smartphone vergleichbar mit der eigenen EC-Karte. Nur besser. Denn mit PayPass ist es auch kein Problem, Mini-Beträge zu bezahlen – wie etwa den Kaffee bei Starbucks. Beträge, die sonst nur mit Bargeld zu bezahlen sind.
Mehr noch: Die BASE Wallet speichert auch digitale Coupons, die per
PayPass vor Ort eingelöst werden können.
Check 3: Die Verbreitung
Die Verbreitung ist in der Theorie hierzulande ganz ordentlich. Leider ist noch lange nicht jeder Betrieb und nicht jeder Mitarbeiter mit dem kontaktlosen Bezahlen vertraut. Manchmal erntet man noch ein Achselzucken, doch sehr oft interessierte Blicke – denn schließlich geht es um Umsatz.
Bei Starbucks etwa wurde mir mit aller Selbstverständlichkeit das NFC-fähige Lesegerät vor die Nase gehalten. Derzeit sind allerdings nur NFC-fähige Android-Smartphones kompatibel mit PayPass. Also Geräte, die die sogenannte „Near Field Communication“ unterstützen. Apple bietet zwar mit dem iPhone 6 erstmals ebenfalls die NFC-Technologie an, doch beschränkt sich die Nutzung derzeit nur auf das betriebseigene Apple Pay.
Check 4: Die Sicherheit
Wenn es um das Thema Sicherheit geht, versteht die Mehrheit der Deutschen keinen Spaß. Dabei kann das Bezahlen mit dem Smartphone kaum sicherer sein. Der NFC-Standard entspricht höchsten Sicherheitsstandards. Hinzu kommen weitere Sicherheitsfunktionen auf der NFC SIM-Karte, die nur die Bank selbst entschlüsseln kann.
Ein weiterer Vorteil ist die Tatsache, dass man beispielsweise die „BASE Wallet“ nicht zwingend wie eine EC-Karte nutzen muss. Es ist auch möglich etwa 20 Euro auf die Wallet zu laden, so dass im schlimmsten Fall nicht mehr Geld verloren geht. Und selbst wenn einmal das Handy gestohlen wird: Einfach SIM-Karte sperren lassen und ein Missbrauch ist unmöglich. So einfach und sicher, wie bei einer verlorengegangenen EC- oder Kreditkarte.
Check 5: Fazit & Zukunft
In Deutschland leben ca. 41 Millionen Smartphone-Nutzer, davon nutzen bereits 18% mobile Payment-Dienste. Tendenz stark steigend. Es liegt also auf der Hand, dass sich das kontaktlose Bezahlen mit dem Smartphone in Zukunft mehr und mehr durchsetzen wird. Durch den Test konnte ich feststellen, wie einfach, komfortabel und sicher die Bezahlmethode wirklich ist. Entscheidend ist, dass sowohl der Handel als auch die Kunden den Weg mitgehen. Denn sonst bleiben wir in der Katze-Schwanz-Schleife gefangen:
Keine Kunden – keine Relevanz für den Handel.
Keine NFC-fähigen Lesegeräte und ungeschulte Mitarbeiter – keine Relevanz für den Kunden.
Unser Gastautor Thorsten Kolsch hat 2011 seine eigene Firma thokomedia gegründet und befasst sich seither mit der Produktion von Online-Inhalten und dem Konzipieren digitaler Projekte. Als Co-Produzent, Redakteur und Darsteller feierte er im Oktober 2014 die Premiere seines ersten Dokumentarfilms „Digitale Nomaden – Deutschland zieht aus“. Er wagte den Selbstversuch als Digitaler Nomade und lebt und arbeitet seitdem ortsunabhängig. In diesem Rahmen hat er für BASE die BASE Wallet getestet.
02. Dez
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