Digitaltag 2024: Wie die digitale Inklusion gestärkt werden kann

Veröffentlicht am 07.06.2024

Heute findet der diesjährige Digitaltag statt, der einmal mehr das digitale Miteinander fördern soll. Warum es so wichtig, ist digitale Kompetenzen zu vermitteln und was zur digitalen Inklusion beitragen kann, erklären wir in diesem Beitrag.

Zum fünften Mal findet bundesweit der Digitaltag statt, an dem mit über 2.500 Aktionen die vielfältigen Facetten der Digitalisierung beleuchtet werden. Diese Aktionen machen nicht nur die tiefgreifenden Veränderungen der Digitalisierung sichtbar, sondern zielen auch darauf ab, die Bevölkerung zu befähigen, sich sicher und selbstbestimmt in der digitalen Welt zu bewegen.

Künstliche Intelligenz im Fokus

Unter dem diesjährigen Motto „Künstliche Intelligenz – gemeinsam entdecken, erleben, ausprobieren“ werden insbesondere die Möglichkeiten und Chancen von KI für unsere Gesellschaft im Mittelpunkt stehen. Bei den zahlreichen Aktionen und Diskussionen, die im Livestream verfolgt werden können, geht es aber vor allem um digitale Teilhabe.

Foto: Tobias Koch

Denn es gibt weiterhin große Unterschiede bei der Verteilung digitaler Kompetenzen in der Bevölkerung. So warnt der diesjährige D21-Digital-Index vor einer neuen digitalen Spaltung und einer gefährdeten Zukunftsfähigkeit durch zunehmende Ablehnung und Rückzug aus dem gemeinschaftlichen digitalen Raum. Während 47 Prozent der Deutschen aufgeschlossen sind, stehen 52 Prozent der Digitalisierung eher skeptisch gegenüber.

Zudem fehlen laut Index jedem bzw. jeder Zweiten die digitalen Basiskompetenzen. Gerade Ältere, die nicht mit der Digitalisierung aufgewachsen sind, kann dies vor Probleme stellen. Aber auch jüngere Menschen, haben vermehrt mit Herausforderungen wie Cybermobbing, Hate Speech und Desinformation zu kämpfen.

Warum digitale Kompetenzen unverzichtbar sind

Dabei sind ausgeprägte digitale Kompetenzen in unserer zunehmend vernetzten Welt unverzichtbar. Die Art und Weise, wie wir kommunizieren, arbeiten, einkaufen und lernen, hat sich durch die Digitalisierung grundlegend verändert: Ob Online-Banking, digitale Behördendienste oder die Nutzung sozialer Medien – ohne den souveränen Umgang mit digitalen Technologien besteht die Gefahr, abgehängt zu werden und viele Aspekte des gesellschaftlichen Lebens zu verpassen.

Das gleiche gilt für die Arbeitswelt, wo digitale Fähigkeiten inzwischen Grundvoraussetzung sind. Auch hinsichtlich des Schutzes der eigenen Daten und der Sensibilität für Cybergefahren sowie für das lebenslange Lernen sind entsprechende Kenntnisse nicht mehr wegzudenken.

Digitale Kompetenzen sind also weit mehr als nur technisches Wissen – sie sind der Schlüssel zu einer aktiven, sicheren und selbstbestimmten Teilnahme an unserer modernen Gesellschaft. Es liegt in unserer gemeinsamen Verantwortung, diese Fähigkeiten zu fördern und allen Menschen zugänglich zu machen.

Wie digitale Teilhabe sichergestellt werden kann

Doch wie kann es gelingen, die digitale Kluft zu überwinden und allen Menschen die Teilhabe an der digitalen Gesellschaft zu ermöglichen?

Ursprünglich konzentrierte sich die Politik auf den Ausbau effizienter und nachhaltiger Telekommunikationsinfrastruktur, um die sogenannte Abdeckungslücke (coverage gap) zu schließen. Mittlerweile ist der Abdeckungsgrad erheblich gestiegen, trotzdem existiert in der Gesellschaft weiterhin eine Nutzungslücke (usage gap) bei den digitalen Technologien, die vor allem durch sozioökonomische Ungleichheiten verstärkt wird.

Um diese Lücke zu schließen und die digitale Inklusion auch von besonders relevanten Gruppen (z.B. Ältere, Jugendliche) zu fördern, bieten sich mehrere Maßnahmen an: Zum einen die Förderung digitaler Kompetenzen durch entsprechende Programme und Bildungsangebote, auch mittels öffentlich-privater Kooperationen. Gerade mit Blick auf KI könnten so wichtige Zukunftskompetenzen vermittelt werden.

Zum anderen geht es um die Gewährleistung des technischen Zugangs durch erschwingliche Geräte und kostengünstigen Internetzugang sowie durch die Entwicklung relevanter und zugänglicher Inhalte und Dienste, besonders für digital abgehängte Gruppen und Menschen mit Beeinträchtigung.

Beispiele für erfolgreiche Initiativen

Wie diese Maßnahmen zusammengebracht werden können, zeigen ein neues Positionspapier von Telefónica und der Digital Inclusion Compass, der die Vorteile der Digitalisierung für alle zugänglich machen möchte. Denn wie viele andere Unternehmen und zivilgesellschaftliche Organisationen ist auch Telefónica bereits seit längerem in diesem Bereich aktiv und versucht, unterschiedlichen Gruppen sowohl die Chancen als auch die Risiken der Digitalisierung näherzubringen.

WAKE UP! Workshop | Foto: Henrik Andree

Ein Beispiel dafür ist das Programm „Digital mobil im Alter“, das ältere Menschen im Umgang mit digitalen Technologien unterstützt. Ein weiteres Beispiel ist das Bildungsprogramm „WAKE UP!“, das Jugendliche für die Herausforderungen und Gefahren des Internets sensibilisiert. In diesem Rahmen werden Workshops, eine Webserie oder Lernmodule zur interaktiven Kompetenzvermittlung angeboten.

Mit sogenannten eduStories erwerben Jugendliche dabei selbstständig Wissen rund um Themen wie Cybermobbing und Desinformation, werden durch Fallbeispiele und abwechslungsreiche Aufgaben zum Nachdenken gebracht und setzen sich so intensiv mit dem Thema auseinander. Die neueste eduStory „Desinformation und Populismus“ unterstützt junge Menschen dabei, Desinformationen zu erkennen und kritisch zu hinterfragen und stärkt somit ihre Informations- und Nachrichtenkompetenzen – essenzielles Wissen, besonders im aktuellen Superwahljahr.

Insgesamt zeigt der Digitaltag 2024 eindrucksvoll, wie wichtig es ist, digitale Kompetenzen zu fördern und digitale Inklusion voranzutreiben. Es liegt an uns allen, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und gleichzeitig die Risiken zu minimieren, um eine gerechte und inklusive digitale Gesellschaft zu schaffen.

Im Rahmen des Digitaltags finden verschiedene deutschlandweite Aktionen statt, die man hier abrufen kann.

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