Digitale Female Leader Award: Warum Diversität in allen Führungsetagen ankommen muss
Foto: Fiene Oswald
Mit der neuen SAP-Chefin Jennifer Morgan steht erstmals eine Frau an der Spitze eines Dax-Konzerns. Doch noch sind weibliche Führungskräfte in der Digitalbranche eher eine Seltenheit. Damit sich dies in Zukunft ändert, gab das Global Digital Women Netzwerk mit dem Digital Female Leader Award Vordenkerinnen und Pionierinnen eine reichweitenstarke Bühne. 17 begehrte Awards, darunter der internationale Preis für die #GlobalHero, wurden gemeinsam mit Telefónica Deutschland am 30. November in Bonn verliehen.
„Wer nicht sichtbar ist, findet nicht statt!“, mahnt GDW-Gründerin und CEO Tijen Onaran eindringlich auf dem schillernden Podium des #DFLA19. „Deswegen wollen wir die Geschichten von tollen Frauen erzählen, ihre Karrierewege visibel machen und ihnen gleichzeitig Mut und Unterstützung für couragiertes Wachstum geben!“.
Und sichtbar waren sie an diesem Abend allemal: 370 starke Gründerinnen, Role Models, engagierte Visionärinnen.
Frauen in der Digitalwirtschaft – Fehlanzeige?! Ganz im Gegenteil! Insgesamt 740 Bewerbungen aus 19 Ländern landeten im Postfach des Veranstaltungsteams. An dieser Stelle hieß es: Kühlen Kopf bewahren und die Kraft des eigenen Netzwerks nutzen.
Mit 31 Jurymitgliedern aus 19 großen Partnerunternehmen wurden die Finalistinnen der Kategorien: Audience, Career, Communication, Digital Transformation, Diversity, Education, Entrepreneurship, FinTech / Money, Global Hero, Health, Innovation, IT-Tech, Legal, Lifestyle, Mobility, New Work und Social Hero gekürt.
Spannend wurde es vor allem auch bei der internationalen Suche nach der Digitalheldin 2019. „In der Kategorie #GlobalHero präsentieren wir Frauen, die grenzübergreifende Ziele verfolgen und die Welt um sich herum mit ihrer einzigartigen Denkweise formen. Sie sind Vorbilder für Millionen andere Frauen, die mit Kompetenz und Einsatz unsere Welt von morgen engagiert mitgestalten“, erklärt Iris Rothbauer, Jurymitglied und Head of PR bei Telefónica Deutschland, den schwierigen Auswahlprozess. Aus dem goldenen Umschlag zieht sie einen Namen: Jessica Espinoza, Senior Investment Manager & Global Gender Finance Lead der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft. Sie ist für die Vergabe von Kapital für Unternehmen in Schwellen- und Entwicklungsländern zuständig und achtet dabei besonders auf positive Entwicklungseffekte in den Partnerländern im Sinne der „Sustainable Development Goals“ der UN. „Ich bin überwältigt! Es sind so viele unglaubliche Frauen hier. Dass ich von euch für meine Arbeit ausgezeichnet werde, ist eine absolute Ehre für mich. Mir liegt es besonders am Herzen, den digitalen Wandel nicht nur weltweit voranzutreiben, sondern mich speziell auf Investitionen im Bereich Women´s Empowerment zu fokussieren und damit Vertrauen für Innovationen aufzubauen“, so Espinoza.
Hohe Frauenquoten generieren mehr Umsatz
„Trust in Transformation!“, dieses grundlegende Vertrauen fordert auch Ilana Rolef-Heberling (Chief Marketing Officer, PWC) energisch ein. Unternehmen mit höheren Frauenquoten generieren zwar mehr Umsatz, dies sei ihr zufolge aber noch längst nicht in allen Führungsetagen angekommen. Dass couragierte Leaderinnen einen unschätzbaren Mehrwert für die wichtigen Herausforderungen unserer Zeit bieten, betont auch Ministerpräsident Andreas Pinkwart auf dem DFLA-Podium: „Die Ministerien, die am weitesten in Nordrhein-Westfalen vorangeschritten sind, wurden von Frauen geleitet.“
Braucht es dafür Feingefühl oder Durchschlagskraft? Diese Frage drängt sich auf, als Cawa Younosi (Head of HR, SAP) mit einem symbolträchtigen Baseballschläger die Bühne betritt. Für ihn ist die Antwort eindeutig: „Alle reden von: ´Diversity? Ja, aber …´ Diese Floskeln können wir uns in Zukunft sparen! Es muss endlich wirklich etwas getan werden. Schöngerede reicht hier nicht!“ Was während der Experten-Talks klar wird: Theorie und Praxis liegen in Organisationen oft unzählige Flure, Etagen und Entscheidungsebenen auseinander. „Vielfalt am Arbeitsplatz wird in den nächsten Jahren nur umsetzbar sein, wenn wir unsere Mitarbeiter ins Zentrum der Digitalisierung stellen“, wirft Accenture Managing Direktorin Shirley Sheffer in ihrer Laudatio ein. Wichtig sei, nicht nur zu debattieren, sondern einfach anzufangen!
Diesen Anfang haben auch wir gewagt. Die firmeneigene Initiative Telefónica Connects unterstützt Mitarbeiterinnen gezielt, ihr Potenzial voll auszuschöpfen und über eigene Grenzen hinauszudenken. Besonders in üblicherweise männerdominierten Arbeitsbereichen sollen so Einstiegshindernisse nachhaltig abgebaut werden.
Telefónica Connects für Chancengleichheit
„Wir haben eine Menge tolle weibliche Role Models bei Telefónica in nicht-technischen aber vor allem technischen Bereichen. Doch wir brauchen noch mehr davon! Dazu müssen wir uns trauen, neue Wege in der Arbeitszeitgestaltung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gehen. Und gezielt den Fokus auf Frauen bei der Karriereförderung legen. Durch steigende Diversität in allen Bereichen, besonders im Data Science Umfeld, erhöhen wir folglich auch die Repräsentativität unserer Analysen und Insights. Ganz im Sinne der Vision, die Gesamtheit unserer Kunden in den Mittelpunkt zu stellen“, ist Verena Braunschober, Data Analyst und Mitgründerin der TEFConnects-Initiative, am Ende der spannenden Award-Zeremonie überzeugt.
Die Bereitschaft für Veränderung, Sichtbarkeit und Kontinuität sind der Schlüssel für eine Zukunft der chancenreichen Vielfalt. Auch 2020 wird der Digital Female Leader Award wieder Vordenkerinnen auszeichnen. Fun Fact: In den letzten Monaten verschickte Global Digital Women für Planung und Organisation insgesamt 3894 E-Mails. Nach dem diesjährigen Social-Media-Feuerwerk und einem erreichten Kontaktpotenzial von 69 Millionen, wird ihr Digitalbriefkasten in diesem Jahr sicher noch um einiges voller werden.
Mehr Informationen:
Alle Gewinnerinnen des Digital Female Leader Awards finden Sie hier: https://digital-female-leader.de/