Digitale Ethik: Vielen Unternehmen in Deutschland fehlt eine Strategie

Foto: CC0 1.0, Pixabay / geralt / Ausschnitt bearbeitet
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Veröffentlicht am 11.11.2019

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Im Zeitalter von Künstlicher Intelligenz (KI) und Big Data steht die digitale Verantwortung in vielen Unternehmen weit oben auf der Agenda. Trotzdem fehlen bislang umfassende Konzepte und Strategien, die einen verantwortungsbewussten Umgang mit dem digitalen Wandel ermöglichen. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie des Beratungsunternehmens PricewaterhouseCoopers (PwC).

In Zukunft wird das Thema digitale Ethik mit dem zunehmenden Grad an Digitalisierung noch an Bedeutung gewinnen. Unternehmen können die Transformation nur dann erfolgreich bewältigen, wenn sie das Vertrauen der Menschen gewinnen – durch ausformulierte ethische Leitlinien, die den verantwortungsvollen Umgang mit den persönlichen Daten und der Privatsphäre von Menschen sichern“, erklärt Dr. Robert Paffen, Risk Consulting Leader bei PwC Europe und PwC Deutschland im aktuellen PwC-Bericht Digitale Ethik. Eine Aussage, die sicherlich viele Unternehmen unterschreiben würden. Konträr dazu stehen jedoch die Ergebnisse der PwC-Untersuchung, wonach sich nur jedes zweite der befragten Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen gute oder sehr gute Noten beim Thema digitale Verantwortung gibt. Erschreckend dabei: Dem Bericht zufolge, versteht die Mehrheit dieser Unternehmen digitale Ethik vorrangig als Umsetzung von Datenschutzrichtlinien. Anders sieht das bei Telefónica Deutschland aus: Der Konzern war nicht Teil der PwC-Studie und sein Umgang mit Daten gilt als vorbildlich. So hat er nicht nur freiwillige Prinzipien für den ethischen Umgang mit Daten formuliert, sondern die Corporate Digital Responsibility in seiner DNA verankert.

Verankerung digitaler Ethik: deutliche Unterschiede zwischen Branchen

Den meisten Unternehmen fehlt eine ganzheitliche Sichtweise auf das Thema digitale Ethik. Sie unterschätzen, wie wichtig es für die Etablierung neuer digitaler Geschäftsmodelle ist, Vertrauen in die ethischen Standards bei Kunden, Mitarbeitern und Geschäftspartnern aufzubauen“, so Paffen. Und das obwohl die Unternehmen angaben, die digitale Ethik habe bereits großen Einfluss auf sie  – nach ihrer Einschätzung insbesondere auf den Umgang mit sensiblen Informationen wie Mitarbeiter- oder Kundendaten (85 Prozent), die IT-Sicherheitssysteme (78 Prozent) und die Unternehmenskultur in der digitalen Welt (62 Prozent).

Corporate Digital Responsibility ist wesentlicher Bestandteil der Geschäftstätigkeit von Telefónica Deutschland und bereits seit 2015 im Responsible Business Plan 2020 – dem zentralen CR-Steuerungstool – verankert.

Entsprechend hoch angesiedelt ist digitale Ethik innerhalb der Unternehmen – 59 Prozent der Konzerne beschäftigen sich damit auf C-Level-Ebene. Einen speziellen Beauftragten für ethische Herausforderungen hat allerdings nur jedes fünfte Unternehmen. Auch lassen die Ergebnisse deutliche Branchenunterschiede im Umgang mit Ethik-Themen erkennen. So stuft sich etwa die traditionell stark regulierte Pharmaindustrie mit 74 Prozent als gut aufgestellt ein. In der Konsumgüterbranche sehen sich nur 42 Prozent der Entscheider gut aufgestellt. Sie bildet damit das Schlusslicht aller befragten Branchen.

Größte Herausforderungen: fehlende Standards und qualifiziertes Personal

Eines der durch die Studie identifizierten Hauptprobleme ist, dass gerade einmal 24 Prozent der befragten Unternehmen über ausformulierte Standards zu Fragen der digitalen Ethik verfügen, die als Leitplanke bei Unternehmensentscheidungen dienen können. Ein ebenso geringer Anteil hat eine ausformulierte Digitalstrategie mit Ausführungen zur digitalen Verantwortung. Wenn es um die Einhaltung der Regelungen geht, vertrauen 75 Prozent darauf, dass die Mitarbeiter Verstöße melden. 67 Prozent setzen auf Anlagen zum Arbeitsvertrag, 54 Prozent auf interne Schulungen.

KI-Prinzipien von Telefónica Deutschland
KI-Prinzipien von Telefónica Deutschland

Warum aber gelingt es bislang so wenigen Unternehmen, sich umfassend mit digitaler Ethik auseinanderzusetzen und Technologien entsprechend umzusetzen? Vor allem fehlen den Firmen die richtigen Talente, die Strategien entwickeln und umsetzen könnten, wie 56 Prozent der Entscheider bestätigen. Eine weitere Hürde ist das mangelnde Bewusstsein innerhalb des Betriebs für die Bedeutung der Digitalethik – das geben 51 Prozent der Befragten an. Zu knappe Ressourcen oder unklare Regelungen im Bereich Künstliche Intelligenz spielen laut Studie dagegen nur eine untergeordnete Rolle.

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