Die Zukunft der SIM-Karte: Papier statt Plastik für die Umwelt
Setzt man bei der Produktion von SIM-Karten auf Papier statt Plastik, wird die Umwelt deutlich weniger belastet. Also geht die E-Plus Gruppe diesen Schritt.
Alleine im Jahr 2011 wurden weltweit insgesamt 5,3 Milliarden Plastikkarten für den Mobilfunk produziert. Plastikkarten, so groß wie Scheckkarten, die im Wesentlichen nur einem Zweck dienen: als Transporthalterung für die viel kleineren SIM-Karten. Doch während die kleinen und rechteckigen SIM-Karten mit ihren vergoldeten Kontakten ins Mobiltelefon gehören und somit das mobile Telefonieren erst ermöglichen, landet der weitaus größere Teil – die oft bunt bedruckte Plastikkarte – im Hausmüll.
Zu Lasten der Umwelt: Der sich daraus ergebene weltweite Abfall ergibt einen Würfel mit einer Kantenlänge von 26 Metern. Genau 17.576 Kubikmeter zu viel, findet die E-Plus Gruppe und lässt deshalb seit Mai 2011 – zunächst für den NABU-Mobilfunktarif – beim Münchner Spezialisten Giesecke & Devrient Halter für SIM-Karten aus Papier statt aus Plastik produzieren.
Europäische Technologie ganz vorne
Geliefert wird der Rohling für die Halter der Papier-SIM-Karten aus dem slowakischen Ort Nitra. Unter anderem dort verfügt Giesecke & Devrient zur Zeit über eine Technologie, mit der es möglich ist, Halterungen von SIM-Karten aus FSC-zertifiziertem Papier statt aus Plastikgranulat herzustellen. Klingt einfach, ist es aber nicht.
Die Schwierigkeiten in der Produktion liegen in den engen Fertigungstoleranzen. Diese mit einem organischen Material wie Papier einzuhalten ist eine echte Herausforderung. Denn Papier unterliegt – stärker als anderes Material – Umwelteinflüssen und verhält sich entsprechend: Feuchtigkeit, Kälte, Hitze und Trockenheit führen zu Materialverformungen, die in der weiteren maschinellen Verarbeitung Probleme bereiten können. Um diese Einflüsse in den Griff zu bekommen, mussten die Entwickler harte Bretter bohren. Mit Erfolg. Nur wer genau hinsieht, erkennt die Unterschiede.
Effizienter Produktionsprozess zu Gunsten der Umwelt
Doch der Einsatz von Papier ist nur eine Seite. Der Anspruch: Nicht nur das Grundmaterial, auch der nachfolgende Fertigungsprozess soll möglichst umweltfreundlich bleiben. Und so kommen für die Halterungen von SIM-Karten im NABU-Mobilfunktarif der E-Plus Gruppe keine Druckfarben zum Einsatz, die Bedruckung mit PIN und PUK übernimmt ein Laser. Der ansonsten übliche Vierfarbdruck entfällt, die Karte durchläuft damit nicht alle sonst üblichen Produktionsprozesse. Im Gegenteil: Bereits nach der Bestückung des scheckkartengroßen Halters mit der kleinen SIM-Karte wird die NABU-Karte aus der weiteren Produktion genommen.
Neben den ökologischen Vorteilen bringt genau das einen weiteren Pluspunkt: Einsparpotentiale in der Produktion – die die E-Plus Gruppe an den NABU weitergibt. Denn ein fester prozentualer Anteil der monatlichen Rechnung jedes NABU-Mobilfunkkunden fließt direkt an den NABU, für Umweltprojekte wie die Renaturierung der alten Havel in Brandenburg. Telefonieren und mobil Surfen für den guten Zweck also. In diesem Fall für die Umwelt.