Die Zukunft der mobilen Werbung

Veröffentlicht am 01.09.2014

Ein Selfie vor dem schiefen Turm von Pisa in einem sozialen Netzwerk posten und sofort ein Angebot für einen Italienisch-Sprachkurs oder ein Restaurant in der Nähe erhalten – dies könnte eines der Zukunftsszenarien der Werbebranche sein. Dort arbeitet man daran, Fotos als Grundlage für individuelle Anzeigen nutzbar zu machen. Mit Hilfe der Bilderkennung sollen die nützlichen Informationen aus den Fotos für die Werbemacher identifiziert werden. Heutzutage werden schätzungsweise 1,8 Milliarden Fotos täglich über Facebook, Instagram, Flickr, Snapchat und WhatsApp gepostet oder verschickt, davon mehrere Millionen Selfies.

Umsätze mobiler Werbung verdoppeln sich in Europa

Dazu kommt der Trend in der Mobilfunkwerbung: Der Umsatz mit mobiler Display-Werbung in Europa hat sich im vergangenen Jahr um satte 90 Prozent von 1,32 Milliarden auf 2,52 Milliarden Euro erhöht. Der weltweite mobile Werbeumsatz hat sich laut einer aktuellen Schätzung im gleichen Zeitraum ähnlich stark erhöht – um 92 Prozent auf 14,6 Milliarden Euro. Dabei verbesserten sich vor allem die Umsätze mit mobiler Display- und Such-Werbung, während die Umsätze in der Messaging-Werbung etwas weniger stark anstiegen.

Smartphone

Außerdem liegt ein Fokus auf der mobilen Videowerbung. In diesem Bereich wird eine Steigerung des Umsatzvolumens erwartet, denn die Zeit, die Nutzer mit dem Ansehen von Videos auf Smartphones oder Tablets verbringen, ist stark angestiegen. Allein auf YouTube werden 1 Milliarde Videos täglich auf mobilen Geräten angeklickt und mindestens genauso viele Menschen gehen über ihr Smartphone ins Internet. Dadurch steigt letztendlich auch der Preis von Videowerbung.

Was Fotos über Nutzer verraten

Momentan ist die Technologie der Bilderkennung noch nicht soweit, das obige Szenario Wirklichkeit werden zu lassen. Für Unternehmen ist es derzeit noch Fleißarbeit herauszufinden, wie ihre Kunden die Produkte verwenden und ob ihre Produkte häufiger gepostet werden als die der Konkurrenz. Über Hashtags oder die Angabe des Aufenthaltsorts können heute schon Tendenzen festgestellt werden, doch bis zu einer systematischen Auswertung aller Fotos für maßgeschneiderte Werbung wird es noch einige Zeit dauern.

Allerdings ist es jetzt schon möglich, Einblicke in die sogenannten Cross-Device-Konversionen zu erhalten. Wenn eine Anzeige auf dem Smartphone entdeckt wird, kauft der Kunde das Produkt oft später auf einem anderen Gerät, etwa weil es bequemer ist, am Computer oder auf dem Tablet die Produktdetails zu lesen oder die eigenen Daten für den Kauf einzutragen. Werbetreibende können innerhalb der Facebook Ad Reports die geräteübergreifenden Berichte einsehen. So verstehen gewerbliche Nutzer die Wirkung ihrer Werbekampagnen auf den verschiedenen Geräten ihrer Kunden und können auf ihre Vorlieben reagieren.

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