#DataDebates: KI-Zukunft hat begonnen

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Veröffentlicht am 04.09.2018

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Bei der nächsten Ausgabe der Tagesspiegel Data Debates diskutieren wir am 11. September über künstliche Intelligenz (KI) und wie der Vormarsch der lernenden Maschinen unsere Gesellschaft verändert. Auf dem Podium sitzt auch Richard Benjamins, der sich als Data & Artificial Intelligence Ambassador von Telefónica S. A. damit beschäftigt und die Leitlinien für Datenanalysen und KI-Nutzung des weltweiten Konzerns wie kaum ein anderer prägte.

Der gebürtige Niederländer arbeitet seit über 20 Jahren an diesem Thema. Schon 1997 ging er als Gastwissenschaftler nach Barcelona an das Forschungsinstitut für künstliche Intelligenz des spanischen Obersten Rates für wissenschaftliche Forschung (IIIA-CSIC) und heute gehört er zu den 100 einflussreichsten Leuten im datenbasierten Business (DataIQ 100). In diesen Jahren ist viel geschehen. „Künstliche Intelligenz ist die neue Elektrizität, sagt beispielsweise der Vordenker Andrew Ng, der zu den angesehensten KI-Fachleuten auf der ganzen Welt gehört. Es gebe kaum eine Branche, die nicht dadurch verändert werde.

+++ Update vom 10. September 2018 +++

Die Besetzung unserer zehnten Ausgabe der Tagesspiegel Data Debates hat sich vergrößert. Auch der SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil und Isabella Hermann, Koordinatorin des Forschungsprojektes Verantwortung im digitalen Zeitalter der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, haben ihre Teilnahme zugesagt.

Künstliche Intelligenz: Neues Zeitalter durch KI

KI kann heute Geldautomaten überwachen und schlägt Alarm, wenn verdächtige Aktivitäten in den Videoübertragungen der eingebauten Kameras erscheinen. Sie berechnet Versicherungsschäden von Autounfällen direkt aus eingeschickten Fotos, erkennt Krankheiten auf Röntgenbildern und kann Cyber-Attacken automatisch verhindern. Das sind nur einige der Beispiele, die PricewaterhouseCoopers in einem interessanten Strategie-Dokument zusammengestellt hat.

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In den kommenden Jahren könnte künstliche Intelligenz sogar das geopolitische Gefüge verschieben, zeigt eine Untersuchung des Washingtoner Center for a New American Security: Genau wie im 19. Jahrhundert die industrielle Revolution den Aufstieg von Großbritannien zur Weltmacht förderte und anschließend zur heutigen Dominanz der USA führte, bewirke KI jetzt den Machtzuwachs von China, Indien, Israel, Russland, Singapur und Südkorea, die schon sehr stark in diesem Bereich sind. Alle Zeichen deuten auf den Anbruch eines neuen Zeitalters hin. „Die Zukunft hat bereits begonnen, aber sie ist noch nicht gleichmäßig verteilt“, sagte auch die menschenähnliche Roboterfrau Sophia im Oktober bei ihrem Auftritt vor den Vereinten Nationen.

Mensch und Maschine: Zusammenarbeit immer wichtiger

Künstliche Intelligenz ist ein großartiges und mächtiges Werkzeug, um unser Leben zu verbessern“, erklärt Richard Benjamins. „Ihr positives Potenzial überwiegt das negative“ und „wir sollten nicht nur auf die Risiken schauen, sondern auch erwägen, welchen Risiken wir ohne den Einsatz von künstlicher Intelligenz ausgesetzt wären“, sagt der Experte. Bei Telefónica werde KI schon seit Jahren eingesetzt, um Geschäftsabläufe zu optimieren, die Kundenbeziehungen und -erlebnisse zu verbessern sowie die Prozesse der Business-Kunden zu optimieren. Sie dient vor allem der Automatisierung von Geschäftsprozessen. „Die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine wird immer wichtiger, um unser Geschäft auf die nächste Ebene zu heben“, sagt Richard Benjamins.

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Doch diese großen Möglichkeiten würden auch viel Verantwortung mit sich bringen. Der Einsatz von KI könne zu unfairen oder diskriminierenden Ergebnissen führen, wenn nicht darauf geachtet wird, welche versteckten Vorurteile oder unerwünschten Verzerrungen sich in den verwendeten Daten verstecken können. „Wir legen starken Wert auf die Einhaltung der Menschenrechte, sagt Richard Benjamins. „Das ist auch so in unseren Geschäftsgrundsätzen sowie den Richtlinien für Menschenrechte, Datenschutz und Diversität festgeschrieben.“

Künstliche Intelligenz sei deshalb nicht nur ein technisches Thema. Sie erfordere die Zusammenarbeit von unterschiedlichsten Bereichen sowie die Kombination von Methoden für Data by Design, Privacy by Design, Security by Design und Fairness by Design. Bevor KI im großen Maßstab verwendet werden kann, müsste die Menschheit erst mehrere Fragen unter Beteiligung von vielfältigen Akteuren klären: unerwünschte Effekte, Haftbarkeit bei Schäden, unbekannte Konsequenzen, Beziehungen zwischen Menschen und Robotern, Konzentration von Macht und Reichtum, vorsätzlicher Missbrauch sowie den Einsatz von künstlicher Intelligenz als Waffe und für die Kriegsführung. Damit hat der Botschafter für Daten und künstliche Intelligenz viele Punkte angesprochen, über die wir am 11. September im Telefónica BASECAMP diskutieren können. Zu der Anmeldung geht es hier.

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