#DataDebates: Aus- und Weiterbildung durch Lernen am Arbeitsplatz verbessern
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Bei unserer nächsten Ausgabe der Tagesspiegel Data Debates geht es um die Bildung und Weiterbildung in der digitalen Gesellschaft. „Wie lernen wir in Zukunft?“, ist die Frage, die am 11. Dezember das Thema des Abends ist. Und sie ist gar nicht so leicht zu beantworten. Doch eine neue Untersuchung des TÜV-Verbandes und des Digitalverbandes Bitkom zeigt, dass besonders den Unternehmen in Deutschland dieses Thema äußerst wichtig ist.
Neun von zehn Unternehmen (90 Prozent) ist die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter wichtig, zeigt die gemeinsame Studie, für die 504 Unternehmen ab 10 Mitarbeitern in Deutschland befragt wurden. Vor allem der Mittelstand misst dem Thema einen hohen Stellenwert bei: 94 Prozent der Unternehmen zwischen 100 und 499 Mitarbeitern sagen, dass dieses Thema bei ihnen „sehr wichtig“ oder „eher wichtig“ ist. Bei den Großunternehmen sind es 92 Prozent und bei kleinen Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern sind es immerhin noch 89 Prozent. Dabei geht es heute vor allem um ein Thema: Fast zwei Drittel aller Unternehmen (63 Prozent) bilden ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Digitalthemen weiter, während es vor zwei Jahren gerade einmal 36 Prozent waren.
Wie konnte es zu diesem schnellen Wandel kommen? Dafür hat die Studie interessante Antworten gefunden: Ganze 78 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass digitale Kompetenzen bald „genauso wichtig“ sein werden wie fachliche oder soziale Kompetenzen. Und weitere 18 Prozent halten die digitalen Kompetenzen in Zukunft sogar für die „wichtigste Fähigkeit“ von Arbeitnehmern. Nahezu alle Befragten (99 Prozent) sind sich einig, dass wegen der Digitalisierung das lebenslange Lernen immer wichtiger wird. Schule, Ausbildung und Studium reichten nicht mehr für das gesamte Berufsleben und müssten durch regelmäßige Fortbildungen im Arbeitsalltag ergänzt werden. Dieser Aussage stimmen 95 Prozent der Unternehmen zu.
Nicole Gerhardt: Öffnen für neue Arbeits- und Denkweisen!
„Lernen heißt loszulassen und sich zu öffnen für neue Arbeits- und Denkweisen“, sagt Nicole Gerhardt, Personalvorstand von Telefónica Deutschland. Bei den Tagesspiegel Data Debates diskutiert sie darüber mit FDP-Generalsekretärin Nicola Beer, dem Gründer der CODE University, Thomas Bachem, und dem Informatik-Professor Niels Pinkwart, der am Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft die Forschungsgruppe für Bildung und Weiterbildung in der digitalen Gesellschaft leitet. Denn es hat sich gezeigt: Die Rolle des Personalwesens wird in der aktuellen Entwicklung unterschätzt. Nicht die Technik entscheidet über den Erfolg der digitalen Transformation, sondern die Köpfe der Mitarbeiter.
Deshalb ist es an der Zeit, die berufliche Aus- und Weiterbildung weiterzuentwickeln und zu modernisieren. „In der Arbeitswelt von morgen muss sich jeder kontinuierlich weiterentwickeln“, erklärt Nicole Gerhardt. „Die Verantwortung dafür tragen Mitarbeiter, Unternehmen und Betriebsrat gemeinsam.“ Für Telefónica Deutschland bedeutet das beispielsweise, dass Weiterbildung kein Zusatz im Job sein soll, sondern ein wichtiger Bestandteil. Es wird ein Umfeld geschaffen, mit dem sich das Lernen bestmöglich in den Alltag integrieren lässt. Die Mitarbeiter sollen idealerweise auch direkt beim Arbeiten lernen.
In erster Linie komme es darauf an, dass sich jeder kontinuierlich und selbstbestimmt weiterentwickelt. Der wichtigste Faktor sei die richtige Einstellung: Die Mitarbeiter sollen Lust am Lernen haben, neugierig bleiben und durch positive Beispiele sehen, wie wichtig das Lernen für sie ist – und dass sie auch selbst dafür verantwortlich sind. Telefónica Deutschland nimmt dafür auch seine Führungskräfte in die Pflicht. Es ist ihre Aufgabe, die Lust am Lernen zu wecken – am besten, indem sie selbst Vorbild sind.
Außerdem wird auf kognitive Diversity gesetzt: Nur gemischte Teams mit verschiedenen Perspektiven kommen zu den besten Ergebnissen, hat das Unternehmen erkannt. Deshalb werden vielfältige Profile, Perspektiven und gemischte Teams bei Telefónica Deutschland gefördert. Es werden Tools entwickelt, welche die Zusammenarbeit verbessern, damit Leistung und Produktivität steigen können. Wie das alles funktioniert, erklärt Nicole Gerhardt bei der nächsten Ausgabe der Tagesspiegel Data Debates am 11. Dezember. Zu der Anmeldung geht es hier.