#DataDebates am Donnerstag: Digitale Souveränität im Gesundheitswesen
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Am Donnerstag geht es bei den Tagesspiegel Data Debates mit Telefónica Deutschland als Initiator und Partner um ein wichtiges Thema: die Vernetzung der Gesundheit und welche Chancen sie für das Wohlergehen von Patienten eröffnet. Aber auch die Herausforderungen für den Datenschutz werden Gegenstand der Debatte sein, die durch Vorträge von Moritz Diekmann, Geschäftsführer von Telefónica NEXT, und Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe eröffnet wird. Bei Telefónica Deutschland steht dieses Thema schon seit einiger Zeit auf der Agenda und wir haben gerade die erst Twitter-Umfrage dafür veröffentlicht.
„Die Chancen der Digitalisierung und der Vernetzung von Daten sind in der Medizin enorm“, sagt CEO Markus Haas. „Bisher unheilbare Krankheiten können bekämpft und die Lebensqualität von Millionen von Menschen verbessert werden. Diesen Datenschatz dürfen wir nicht ungenutzt lassen.“ Dabei gelte allerdings ein Grundsatz: „Die Datenhoheit des Einzelnen und seine Souveränität im digitalen Leben sind Eckpfeiler einer künftigen digitalen Medizin.“ Im Kern geht es also wieder um die digitale Souveränität, wie bei unserer dritten Ausgabe der #DataDebates: das Recht jedes Einzelnen, die Chancen der Digitalisierung selbstbestimmt nutzen zu können.
Digitale Souveränität: Daten teilen – oder eben nicht
Digitale Souveränität umfasst einerseits individuelle Fähigkeiten, wie die Medienkompetenz der Nutzer, aber vor allem auch äußere Rahmenbedingungen für den souveränen Umgang mit digitaler Technik. Dazu gehören beispielsweise sichere Transportwege für die Daten, geeignete digitale Angebote und eine förderliche Regulierung.
Die Anwender sollen die Kontrolle über ihre Sicherheits- und Datenschutzinteressen behalten und nicht in ungewollte Abhängigkeiten geraten, steht in den Leitplanken Digitaler Souveränität, welche die Bundesregierung veröffentlicht hat. „Wir brauchen für die digitale Medizin einen neuen – vom Kunden initiierten Umgang – mit der Datenkontrolle“, sagt deshalb auch Moritz Diekmann. „Es ist okay, viele Daten zu teilen. Aber es muss genauso okay sein, das nicht zu tun.“
Als Geschäftsführer von Telefónica NEXT ist er überzeugt, dass die Vernetzung des Lebens auch im Gesundheitsbereich große Chancen eröffnet. Die junge Tochterfirma von Deutschlands Mobilfunkanbieter mit den meisten Kunden sieht sich selbst als Startup im Konzern und entwickelt in Berlin neue Anwendungen, um die vielen Möglichkeiten noch besser zu nutzen, die sich durch Smart Data und das Internet der Dinge ergeben. Zusammen mit Partnern arbeitet Telefónica NEXT an Lösungen und Produkten für Gesundheit und Pflege.
Smart Care: Vernetzte Sensoren und Geräte für Pflege
Ein Beispiel ist Smart Care: Diese Lösung hilft älteren Menschen, länger unabhängig in ihrem eigenen Zuhause zu leben. Dabei unterstützen vernetzte Sensoren und Geräte diese Nutzer und ihre Angehörigen bei den Verrichtungen des Alltags. Die Produkte können speziell für ältere Menschen gemacht sein, wie beispielsweise Notfall-Melder. Sie können aber auch mit vorhandenen Smart-Home-Anwendungen kommunizieren und so zu einer umfassenden vernetzten Lösung werden, die älteren Menschen das Leben erleichert.
„Im Mittelpunkt stehen muss der Nutzen für die Versicherten und die Bedürfnisse der Patienten: hohe Versorgungsqualität, Teilhabe am medizinischen Fortschritt, Selbstbestimmung, Verständlichkeit und Sicherheit“, sagt auch der Bundesgesundheitsminister. Daran müsse sich eine digitale Gesundheitsagenda ausrichten, schrieb Hermann Gröhe in seinem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung.
Der digitale Leibarzt nehme bereits Gestalt an: mit Handykameras, die Herzrhythmusstörungen erfassen, oder mit Computerprogrammen, die helfen, Sehstörungen von Kindern zu korrigieren. Diabetes-Patienten könnten in Zukunft ihren Blutzucker durch Kontaktlinsen kontrollieren. Die Digitalisierung sei der mächtigste Treiber der Veränderung nicht nur in unserer Lebens- und Arbeitswelt, sondern auch im Gesundheitswesen. Sie berge viele Chancen für mehr Lebensqualität und eine bessere Gesundheitsversorgung.
Gesundheitscloud: Daten aus verschiedenen Quellen
Doch dafür gibt es noch einiges zu tun. „Schon heute werden im Gesundheitswesen viele Informationen erfasst, aber nur unzureichend genutzt, um die Patientenversorgung zu erforschen und zu verbessern“, erklärt Prof. Christoph Meinel, der als Direktor des Hasso-Plattner-Instituts für Systemtechnik an der nächsten Ausgabe der #DataDebates teilnimmt.
Sein Ziel ist die „Verwirklichung der Vision der personalisierten, also auf den einzelnen Patienten zugeschnittenen, Medizin“ durch die Nutzung von Daten. Die patientenzentrierte Gesundheitscloud seines Institutes soll dabei helfen, Gesundheitsdaten aus verschiedenen Quellen zusammenzuführen, analysierbar zu machen und daraus neue Erkenntnisse zu ziehen. Das dürfte auch ein spannender Diskussionspunkt im Telefónica BASECAMP werden, weil es größtes Fingerspitzengefühl bei der Datenverarbeitung verlangt. Zu der Anmeldung für die Veranstaltung am Donnerstag geht es hier.