#DataDebates am 31. Januar: Standort Deutschland durch Industrie 4.0 stärken
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Bei den Tagesspiegel Data Debates geht es am 31. Januar um Deutschland: „Industrie 4.0 – Wie meistert die deutsche Wirtschaft die digitale Transformation?“ ist die Frage bei der achten Ausgabe unserer Debattenreihe im Telefónica BASECAMP. Experten aus Telekommunikation, Wissenschaft und Industrie diskutieren mit dem Tagesspiegel-Chefredakteur Stephan-Andreas Casdorff, wie sich der Standort stärken lässt und die Bundesrepublik ihr hohes Wohlstandsniveau und die niedrige Arbeitslosenquote halten kann.
Wir erleben eine Zeit des Umbruchs: Ab jetzt werden Millionen von Maschinen vernetzt. Dafür sind neue digitale Plattformen nötig und innovative Geschäftsmodelle, damit die deutsche Industrie Schritt halten kann im internationalen Wettrennen um die Digitalisierung. Doch wer ist überhaupt verantwortlich in den Unternehmen für die digitale Transformation? Welche Techniken sind es denn nun, die uns am besten auf die Zukunft vorbereiten? Und welche Rolle spielen der Breitbandausbau und der neue 5G-Mobilfunk? Wo steht Deutschland wirklich im internationalen Vergleich, wenn es um die Digitalisierung der Industrie geht? Um solche Themen wird es im Telefónica BASECAMP gehen.
Industrie 4.0: Massenproduktion so flexibel wie Einzelfertigung
„In den nächsten Jahren entscheidet sich Deutschlands globale Position bei Industrie 4.0 – und damit auch unser künftiges Wohlstandsniveau“, sagt Nico Gollwitzer, CEO von Telefónica NEXT, der sich an der Debatte beteiligt. „Massenproduktion wird künftig so flexibel, dass sie Einzelwünsche erfüllen kann, und das wahre Potenzial von Industrie 4.0 lässt sich heute erst erahnen.“ Deshalb muss sich die deutsche Wirtschaft auf neue Herausforderungen einstellen. In den nächsten 20 Jahren soll es mehr technische Fortschritte geben als in den vergangenen 2.000 Jahren, sagte der Zukunftsforscher Maurice Conti erst neulich bei einer Veranstaltung im Telefónica BASECAMP.
Im Industriebereich geht es dabei vor allem um vernetzte Wertschöpfungs- und Lieferketten sowie die breitflächige Sensorüberwachung von Produktionsanlagen und um Roboter, die selbstständig miteinander interagieren können. Am schnellsten werden Unternehmen mit durchgehend digitalisierten Prozessen wachsen, doch gleichzeitig müssen immer mehr Firmen mit einer neuen Herausforderung kämpfen: Digitale Plattformen wie AirBnB oder Uber haben die etablierten Verbindungen zwischen Anbietern und Kunden aufgebrochen. Ähnliche Unternehmen werden jetzt auch in der industriellen Fertigung entstehen und ganze Branchen revolutionieren.
Neue Digitalisierungswelle: Alle Branchen sind betroffen
„Wenn Deutschland im internationalen Wettbewerb eine Vorreiterrolle in der Industrie 4.0 einnehmen und sich als Leitmarkt etablieren will, dann wird es wichtig sein, eine rasche Diffusion von Industrie 4.0-Technologien in der Breite der Industrie, das heißt bei Herstellern und bei Anwendern, zu erreichen“, erklärt Prof. Dr. Marion Weissenberger-Eibl, die auch auf dem Podium sitzen wird.
„Vor allem wird es wichtig sein, nicht nur bestehende Produktionsverfahren durch Industrie 4.0 zu optimieren oder mitunter zu ersetzen“, sagt die Leiterin des Lehrstuhls für Innovations- und Technologiemanagement am Karlsruher Institut für Technologie, „sondern auch neue Märkte, Geschäftsmodelle, Produktionsverfahren und Wertschöpfungsprozesse sowie völlig neuartige Produkte zu entwickeln.“ Die Ingenieurin ist auch Leiterin des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung.
Experten vergleichen die aktuelle Situation schon mit der Erfindung der Smartphones: Als die ersten Geräte auf den Markt kamen, waren die vielen neuen Anwendungsmöglichkeiten kaum erkennbar. Doch dann startete ihr Siegeszug und sie wurden zur Fernbedienung unseres Lebens. Ähnliche Entwicklungen zeichnen sich jetzt bei Industrie 4.0 ab: 2018 soll der Gesamtmarkt in Deutschland um mehr als 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr wachsen, prognostiziert der Branchenverband Bitkom, und eine Größe von 7,2 Milliarden Euro erreichen. In den nächsten Jahren würden dadurch 390.000 neue Arbeitsplätze in der Bundesrepublik entstehen, hat die Boston Consulting Group berechnet.
„Industrie 4.0 ist eine neue Form der Digitalisierung“, sagt Stefan Stroh. Er ist Chief Digital Officer der Deutschen Bahn und kommt ebenfalls ins Telefónica BASECAMP. „Machine Learning, KI und Technologien wie Virtual Reality ermöglichen eine neue Qualität von Automatisierungen, die die Art, wie wir konsumieren, kommunizieren und produzieren verändern wird.“ Es gebe keine Branche, die nicht davon betroffen sei. Deshalb ist das Thema so relevant für die deutsche Wirtschaft und wir diskutieren es am 31. Januar bei den Tagesspiegel Data Debates im Telefónica BASECAMP.