CEO Markus Haas bei SZ und Rheinische Post: „Das ist eine Riesenchance“
„Es fehlen in Deutschland noch vier- bis fünftausend Stationen, die nie gebaut wurden, weil sie nicht rentabel waren“,
wird Telefónica Deutschland CEO Markus Haas in der heutigen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung zitiert.
„Es muss jetzt die Priorität der Politik sein, dass wir die Flächendeckung in der Mobilfunkversorgung angehen“, führt er weiter aus.
Wie auch schon in der vergangenen Woche in einem Interview mit den Rheinischen Post wirbt Haas dafür, im Rahmen eines Mobilfunkpakts zwischen Bund, Ländern und Mobilfunknetzbetreibern die Weichen für eine bessere Mobilfunkversorgung in ländlichen Regionen und den Start eines ambitionierten 5G Ausbaus zu stellen.
„Der Großteil der bald auslaufenden Mobilfunknutzungsrechte sollte umfassend verlängert bzw. den Netzbetreibern direkt zugeteilt werden. Als Gegenleistung könnte die Branche die Versorgung gerade auf dem Land deutlich verbessern- es sollte dann ab 2020 fast keine relevanten Funklöcher mehr geben. Zweitens brauchen wir eine zurückhaltende Regulierung: Und drittens sollten die Frequenzen für 5G nicht zu teuer werden – das gibt Freiraum für die Investitionen“,
erklärt Markus Haas die Position von Telefónica im Gespräch mit der Rheinischen Post.
60 Milliarden mussten die Mobilfunknetzbetreiber in Deutschland seit dem Jahr 2000 für Frequenznutzungsrechte in Deutschland an den Staat überweisen. Diese Investitionsmittel fehlten später beim Netzausbau. Auch eine internationale Studie der GSMA belegt, dass die Mobilfunknetzversorgung in Staaten mit niedrigen Frequenzkosten deutlich besser ist, als in solchen, in denen der Staat besonders viel Geld für Frequenznutzungsrechte erhält. Deutschland erreicht bei diesem internationalen Vergleich bei der Netzqualität nur Rang 20, gehört aber zu den Top 10 Ländern der teuersten Freuqenzkosten.