Bundestagswahl 2017: Neue App macht Entscheidung so einfach wie bei Tinder
Foto: WahlSwiper
Die Entscheidung bei der Bundestagswahl scheint in diesem Jahr besonders schwer zu sein. In etwas mehr als einer Woche öffnen die Wahllokale, doch ein großer Teil der Stimmberechtigten soll immer noch unentschieden sein. Ganze 46 Prozent sagten in einer Allensbach-Umfrage für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, dass sie noch nicht wissen, für wen sie stimmen werden. So hoch sei der Anteil der Unentschiedenen in den vergangenen 20 Jahren so kurz vor der Wahl noch nie gewesen. Doch ein Startup aus Berlin hat die Lösung: Seine App macht die Entscheidung so leicht wie bei Tinder.
Das ist Datenanalyse einmal anders: Mit dem WahlSwiper für die Bundestagswahl 2017 funktioniert die Festlegung auf eine Partei genau wie beim Dating. Unentschlossene Wähler beantworten einfach Fragen zu ihrer politischen Einstellung, indem sie auf ihren iPhones oder Android-Geräten für Nein nach links wischen oder für Ja nach rechts. Dieses Prinzip kennen viele schon durch die Dating-App Tinder. Und am Ende der Fragerunde ist die Partei mit der höchsten Übereinstimmung der Top Match für die Wahl zum Bundestag.
Hinter dem Non-Profit-Projekt steckt die junge Berliner Agentur MOVACT, die sich auf Videoproduktion, Livestreaming, App- und Web-Entwicklung spezialisiert hat. „Wir möchten damit junge und ältere Erstwähler erreichen und die politische Entscheidungsfindung so einfach wie möglich machen“, sagt Projektmanager Matthias Bannert. „Deswegen gibt es nur ein klares Ja und Nein, kein schwammiges Vielleicht. Das hat die Parteien ab und zu ins Schwitzen gebracht.“
WahlSwiper: Parteiprogramme im Tinder-Format
Für das Projekt wurden alle zur Bundestagswahl zugelassenen Parteien angefragt. 23 haben den zugeschickten Fragebogen ausgefüllt. „Wir haben uns entschieden, die Beantwortung der Fragen im Stil von Tinder zu machen, damit es einen spielerischen Ansatz gibt und es einfach Spaß macht, seinen Top Match für die Bundestagswahl zu finden“, erklärt Max Mitschke von MOVACT, der die App programmiert hat.
Ausgewertet wird, bei wie vielen Fragen die eigenen Antworten mit denen der Parteien übereinstimmen. Als User hat man außerdem die Möglichkeit, eine Frage zu überspringen, die dann aus der Wertung herausfällt. Bei der Auswertung kann man alle Parteien auswählen und muss sich nicht auf eine bestimmte Anzahl beschränken.
Nicht nur wischen: Videos helfen bei der Entscheidung
Doch das allein reichte den Machern noch nicht. „Auf jeder der 30 Frage-Karten ist ein animiertes Video eingebaut“, sagt Steven Siebert, der sich um die Videoproduktion beim WahlSwiper gekümmert hat. „Menschen, die sich bisher wenig mit der alltäglichen Politik auseinandergesetzt haben, fehlt vielleicht das Hintergrundwissen. Deswegen erklären wir alle Sachverhalte zu unseren Fragen in einem nüchternen und neutralen Stil.“
Mit dem WahlSwiper vereint MOVACT alle seine Kompetenzen von Design, App-Entwicklung, und Videoproduktion in einem Projekt. Unterstützt wurden sie von Politikstudenten und Politikwissenschaftlern des Geschwister-Scholl-Instituts der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie vielen weiteren freiwilligen Helfern.
Mehr Informationen:
Die App WahlSwiper gibt es ab sofort zum Download für iPhone, iPad, Android-Smartphones und Android-Tablets.
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Mehr Informationen: www.wahlswiper.de