Ay Yildiz: Vorreiter für digitale Integration

AY YILDIZ Geschäftsführer Nejdet Bas, Foto: AY YILDIZ
Veröffentlicht am 14.12.2010

Die Medienkommission der SPD und der Vorwärts luden am 10. Dezember 2010 in Berlin zum medienpolitischen Kongress „Open Media“ ein, um mit Experten über aktuelle Themen der Medien- und Netzpolitik zu diskutieren.

Teilnehmer der Veranstaltung war auch Nejdet Tuhan Bas, CEO von Ay Yildiz. Unter der Überschrift „Gespräch: Offen oder abgehängt? Zur Digitalen Integration“ diskutierte er gemeinsam mit Björn Böhning (SPD). Im Fokus standen neu eröffneten Möglichkeiten digitaler Integration von Migrantinnen und Migranten.

Bas stellte zunächst Ay Yildiz, die erste Mobilfunkmarke für türkischstämmige Bürger in Deutschland, vor. Sie ist im Oktober 2005 als Tochter der E-Plus Gruppe an den Start gegangen und entwickelt seither innovative Produkte und Kommunikationslösungen speziell für die Bedürfnisse der türkischen Zielgruppe. Bas betonte, er betrachte es als wichtigen Bestandteil seiner Unternehmenspolitik, dass das Miteinander der deutschen und türkischen Kultur in allen Bereichen gelebt werde. Sämtliche Aktivitäten in seinem Unternehmen seien bilingual – genauso wie das Team, das dahinter steht.

AY YILDIZ Geschäftsführer Nejdet Bas, Foto: AY YILDIZ

Ay Yildiz als Unternehmen mit Mitarbeitern, die selbst einen türkischen Hintergrund haben und die Herausforderung von Migration und Integration aus eigener Erfahrung kennen, habe sich daher zum Ziel gesetzt, türkische Migranten in die digitale Gesellschaft zu integrieren. Dies verstehe er Wahrnehmung gesamtgesellschaftlicher Verantwortung, erklärte Bas. Denn die Teilhabe an der Zivilgesellschaft sei ein wesentliches Merkmal der Integration. Hierzu schaffe Ay Yildiz als Netzbetreiber die Zugangsvoraussetzungen. Als Ethnomarke mit einem hohen Bekanntheitsgrad sei Ay Yildiz zudem ein wichtiger Kanal, um Migranten zu erreichen und zum „Mitmachen“ zu motivieren. Daher könne man diesen Kanal für Integrationsarbeit sehr gut nutzen. Bas hob hervor, dass insbesondere das mobile Internet bei Türken eine wichtige Rolle einnehme. Türken, die sehr internetaffin seien, könnten daher über das Netz gut angesprochen werden. Da sich die aktive Nutzung der neuen Medien auf die Chancen der gesellschaftlichen Teilhabe auswirke, habe Ay Yildiz damit begonnen, die Social Media Aktivitäten hochzufahren.

Diesen Aspekt griff auch Böhning auf. Er möchte Migranten im Netz erreichen. In der Netzgemeinde seien diese aber bislang noch unterrepräsentiert. Es gebe zwar eine aktive Migranten-Szene im Netz und im Bloggerbereich. „Oftmals sind diese Blogger aber nicht mehrsprachig und nicht interkulturell“, so Böhning. Das Internet müsse seiner Ansicht nach noch stärker interkulturell werden. Über soziale Netzwerke sehe er die Möglichkeit, Deutsche und Türken näher zusammenzubringen. „Diese Veranstaltung ist ein guter Anfang, um den Austausch zwischen den Kulturen und die Integration zu fördern“, erklärte Böhning.

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