Neue Wege: Kunst und Kultur von daheim genießen
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Wegen der Corona-Gefahr sind Museen geschlossen und die Bühnen des Landes leer – die Kulturszene liegt brach. Doch auch in der Isolation gibt es dank der Digitalisierung Wege und Möglichkeiten die kulturelle Zwangspause zu überbrücken.
Tausende Museen, hunderte Theaterspielstätten sowie dutzende Opernhäuser und unzählige Kleinkunstbühnen mussten in Reaktion auf die Ausbreitung des Coronavirus ihre Türen schließen. Dabei leben Kunst und Kultur vom sinnlichen Erleben, der Begegnung, dem Austausch und der Nähe zum Publikum – dieses ist jedoch derzeit dazu gezwungen fernzubleiben. Damit triff die Krise Kulturschaffende und Kulturliebhaber gleichermaßen.
Schon vor dem gegenwärtigen Shutdown des gesellschaftlichen Lebens hatten sich Kunst und Kultur in die digitale Welt aufgemacht. Jetzt reagieren aber immer mehr Einrichtungen mit Online-Ausstellungen oder virtuellen Rundgängen auf die Krise und suchen neue, digitale Wege zum Publikum. Wir zeigen euch, wie ihr durch die Digitalisierung Kunst und Kultur auch von zuhause aus erleben könnt und welche Angebote es hierzulande gibt.
Kunst und Kultur digital erleben
Ein Rundgang am Taj Mahal gefällig, oder doch lieber das Van Gogh Museum in Amsterdam erkunden? Eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten und Museen aus aller Welt lassen sich auch von Zuhause aus besuchen. So könnt ihr beispielsweise mit Google Arts & Culture virtuelle Touren in Streetview-Manier absolvieren, aktuelle sowie vergangene Ausstellungen diverser Galerien und Museen besichtigen und deren Kunstwerke in bester Auflösung bestaunen. Neben der Webanwendung gibt es die Plattform von Google als Smartphone-App mit Virtual Reality-Unterstützung. Die App enthält unterhaltsame Funktionen, mit denen man beispielsweise den Stil berühmter Künstler*innen auf seine eigenen Fotos anwenden kann.
Unter den Partnern von Google findet sich auch die Stiftung Preußischer Kulturbesitz – eine der größten Kultureinrichtungen weltweit. Zur Stiftung gehören unter anderem die Staatlichen Museen zu Berlin, darunter die weltberühmten Häuser der Berliner Museumsinsel. Bereits vor der Krise widmete sich die Stiftung Preußischer Kulturbesitz im Projekt museum4punkt0 den Potenzialen der digitalen Transformation. In Teilprojekten werden unter anderem Einsatzszenarien für digitale Technologien wie Virtual Reality und Augmented Reality erprobt, um somit das Erleben und Entdecken in kreativer Weise zu bereichern.
Digitale Angebote aus Deutschlands Kulturstätten
Kulturstätten und Veranstaltungsorte arbeiten aber auch eigenständig an Online-Formaten. So bietet die Staatsoper Unter den Linden in Berlin derzeit ein täglich wechselndes und kostenloses Video-on-Demand-Angebot mit Opern und Konzerten des Hauses. Ein ähnliches Angebot macht die Berliner Schaubühne unter dem treffenden Titel „Zwangsvorstellungen„. Wen die Lust auf klassische Konzerte packt, der kann wiederum mit der Digital Concert Hall hunderte Konzerte der Berliner Philharmoniker von Zuhause aus erleben. Eine Anlaufstelle für Anhänger und Freunde elektronischer Musik bildet die Streaming-Plattform United We Stream, die jeden Abend Live-Sets aus Berlins Clublandschaft überträgt.
Das Museumsportal Berlin bietet wiederum einen Überblick zu aktuellen Online-Ausstellungen. Wie diese digitalen Einblicke aussehen, ist sehr unterschiedlich. Die Berlinische Galerie, Museum für moderne und zeitgenössische Kunst, veranstaltet beispielsweise Kuratoren-Führungen zu aktuellen Ausstellungen und streamt diese über Instagram, während das Museum Barberini in Potsdam digitale Führungen durch die aktuelle Monet-Ausstellung bei YouTube online stellt. Die Meisterwerke der Alten Pinakothek in München lassen sich wiederum auf Google Arts & Culture mittels Computer und Smartphone bestaunen. Hier wurde das gesamte Haus mit 360°-Aufnahmen digitalisiert. Ein breit gefächertes, digitales Angebot liefert auch die Hamburger Elbphilharmonie: Angefangen bei täglich neuen Streams internationaler Konzerte, über digitale Hausführungen bis hin zu einer Spotify-Playlist, die täglich mit Songs und Stücken aktualisiert wird, die eigentlich auf dem Konzertplan der Elbphilharmonie standen.