Digitale Kompetenzen: Wie steht es um die Digitalisierung in Deutschland?
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Immer mehr Bürger*innen sind im Netz aktiv – die überwiegende Mehrheit sogar mobil. Doch wie steht es um die Kompetenzen der Bevölkerung hinsichtlich der Digitalisierung? Aufschluss darüber geben uns der D21-Digital-Index und eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov!
Wie digital ist Deutschland? Diese Frage beantwortet die Initiative D21 mit dem Digital-Index nunmehr im siebten Jahr in Folge. Grundlage zur Ermittlung des Digitalisierungsgrades bildet die Befragung von mehr als 20.000 Bundesbürger*innen ab 14 Jahren zu vier, wie folgt gewichteten Kernbereichen: Digitale Kompetenz (40 %), Zugang zur Digitalisierung (30 %), Offenheit gegenüber Digitalisierung (20 %) und Nutzungsverhalten (10 %). Zentrales Ergebnis der aktuellen Studie: Der Digitalisierungsgrad steigt – konkret um 3 Indexpunkte auf 58 von 100 möglichen Punkten! Ausschlaggebend für die positive Entwicklung sind vor allem zunehmende digitale Kompetenzen der Bevölkerung und Fortschritte beim Internetzugang.
Die aktuellen Zahlen zeigen, dass mittlerweile 86 Prozent der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahren online sind. Somit sind rund 61,5 Millionen Menschen in Deutschland im Netz aktiv. Der jüngste Zuwachs ist vor allem auf eine gesteigerte Nutzung bei den älteren Generationen (50+) zurückzuführen: „Erstmalig sind mehr als die Hälfte der über 70-Jährigen online, das ist ein Meilenstein!“ – kommentiert Hannes Schwaderer, Präsident der Initiative D21, diese Entwicklung. Nennenswert ist auch der Trend hin zur mobilen Internetnutzung: Waren es 2018 etwas mehr als zwei Drittel sind 2019 bereits knapp drei Viertel der Bevölkerung mobil im Netz unterwegs. „Die aktuelle Studie unterstreicht, wie sehr der Mobilfunk zur digitalen Transformation unserer Gesellschaft beiträgt“, betont Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier angesichts dieser Entwicklung. „Auch deshalb ist eine flächendeckende Versorgung überfällig.“
Wissen um digitale Technologien ist ausbaufähig
Trotz der positiven Entwicklung gibt es bei der „Digitalen Kompetenz“ noch Luft nach oben: Derzeit ermittelt die Studie hier einen Stand von 52 Indexpunkten. Hierbei werden sowohl konkrete Kompetenzen zur Nutzung von Internet und Endgeräten wie Computer und Smartphones erfasst, als auch das Wissen zu digitalen Themen und Technologien abgefragt. Begriffe aus dem Social-Media-Umfeld wie Fake News oder Shitstorm kann die Mehrheit problemlos einordnen, auch Begriffe wie künstliche Intelligenz oder die Cloud-Technologie versteht der Großteil der Befragten. Bei technischen Begriffen wie Algorithmus oder wofür Industrie 4.0 stehen soll, herrscht jedoch Unklarheit.
Wie allgemein bekannt neue digitale Technologien sind und in welchem Umfang sie verstanden werden, widmet sich auch eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Agentur Maisberger. Dazu wurden mehr als 2.000 Menschen in Deutschland zu zehn Schlüsseltechnologien befragt: Augmented Reality, Big Data, Blockchain, Cloud Computing, Immersive Media, Internet of Things, Machine Vision, Semantic Web, Social Bots und Software-defined Manufacturing. Eines der zentralen Ergebnisse: Die ausgewählten Technologien sind dem Großteil der Befragten (rund 70 %) nicht einmal vom Namen her bekannt.
Während zumindest noch jeder Dritte etwas mit Big Data und Cloud Computing anzufangen weiß, sind Technologien wie maschinelles Sehen weniger als jedem Zehnten bekannt. Letzteres kommt beispielsweise in der Verkehrstechnik zur automatischen Erkennung von Fußgängern oder der Fahrbahn in Anwendung. Ein weiteres zentrales Ergebnis der Umfrage: Selbst unter den Sachkundigen hatten über die Hälfte noch keine wissentlichen Berührungspunkte mit den abgefragten Technologien.
Mehrheit steht der Digitalisierung positiv gegenüber
Technikfeindlichkeit oder Berührungsängste lassen sich daraus aber nicht ableiten – ganz im Gegenteil. Die Ergebnisse des Digital-Index zeigen deutlich, dass die deutsche Bevölkerung dem digitalen Wandel in allen Bereichen offen gegenübersteht. Sei es im Gesundheitswesen und vor allem im Bildungsbereich: Die befragten Bürger*innen werten zu erwartende Veränderungen durch die Digitalisierung mehrheitlich positiv.
Die Hälfte der Bevölkerung ist auch daran interessiert, ihr Wissen im Bereich Digitalisierung auszubauen. Als Lösungsansatz empfiehlt die D21-Studie hierzu Begegnungsstätten mit Technologien zum Anfassen: „So wird gesellschaftliche Kompetenz und Offenheit gefördert und mehr Menschen können vom technologischen Wandel profitieren.“
Ein Ort, der solche Erfahrungen und Anwendungen ermöglicht, ist auch unser BASECAMP. So können Interessierte hier in Berlin-Mitte beispielsweise Anwendungen für die neue Mobilfunktechnologie 5G erfahren. Die offizielle Eröffnung des 5G Campus findet am 9. März 2020 statt. In diesem Rahmen wird eine Auswahl an 5G-Applikationen gezeigt. Aber auch darüber hinaus macht das BASECAMP den Besuchern und Gästen 5G erlebbar und verdeutlicht, wie 5G unser Leben verändern wird.