Unterhaltungselektronik: Die neuesten Tech-Trends 2019
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Was sind die Tech-Trends der Zukunft? Dem geht eine neue Studie des Digitalverbands Bitkom zum Auftakt der IFA in Berlin auf die Spur. Das Ergebnis zeigt: ob faltbares Smartphone, Smartwatch oder Smart Home – die Zukunft der Tech-Branche ist intelligent und „connected“. Und auch bei Streaming-Diensten würden viele Kunden ein gebündeltes Content-Angebot präferieren.
Während die klassische Unterhaltungselektronik an Nachfrage verliert, treiben Smartphones und digitale Entertainment-Plattformen den Markt. Das zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Studie „Zukunft der Consumer Technology 2019“, die der Digitalverband Bitkom gemeinsam mit dem Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen Deloitte, zum Start der IFA in Berlin vorstellte. Die Marktbeobachter sehen nicht nur in faltbaren Smartphones den nächsten digitalen Durchbruch, sondern prognostizieren einen gesamten Umbruch in der Consumer Technologie. Der Grund: die Konnektivität aller Geräte.
Zusammenfaltbare Smartphones
Jeder dritte Verbraucher in Deutschland (35 Prozent) könnte sich vorstellen, ein faltbares Smartphone zu nutzen. Dabei sieht jeder Zweite den Vorteil der neuen Technologie in der Größe des Bildschirmes, mehr als die Hälfte der Befragten halten die faltbaren Begleiter für platzsparender und effizienter. Denn fast jeder Fünfte (18 Prozent) bescheinigt den sogenannten „Foldables“ mehr Leistung als herkömmlichen Smartphones.
„Neue Bildschirmtechnologien sind ein Top-Trend“, sagt Dr. Sebastian Klöß, Bitkom-Referent für Consumer Technology. „Faltbare Smartphones verfügen nicht nur über sehr große Displays. Sie bieten außerdem Platz für leistungsstärkere Prozessoren und Akkus.“
Verkauf von Smartphones bricht Rekord
Der Umsatz mit Smartphones in Deutschland steht vor einem neuen Rekord. Laut den Schätzungen der Studie werden hierzulande im Jahr 2019 voraussichtlich 11,9 Milliarden Euro durch 22,42 Millionen verkaufte Smartphones umgesetzt – ein Plus von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders begehrt sind auch hier die Smartphones mit einem großen Display – sogenannte Phablets. „Ein Smartphone, das tagsüber im Projektmanagement oder zur Erfassung von Kundendaten im Einsatz ist, wird zwischendurch zur Spielkonsole und abends zum Fernsehempfänger und Fotoalbum“, kommentiert Olaf May, Mitglied des Bitkom-Präsidiums das neue Nutzerverhalten.
„Konnektivität wurde zu einer Schlüsseleigenschaft, durch die sich Smart-TVs und vernetzte Lautsprecher in den Bereichen Connected Video und Connected Audio auszeichnen“, heißt es in der Studie. Vor allem Smartphones und digitale Sprachassistenten spielen eine besondere Rolle im Bereich der Vernetzung klassischer Consumer Technology, Hausgeräten und Haussteuerungen. Kein Wunder, dass der Hype um digitale Sprachassistenten anhält. Zwar sind die digitalen Helfer vor allem beim Verfassen von Textnachrichten beliebt (39 Prozent), aber auch der Heimgebrauch für das Smart Home wird immer attraktiver. So können sich 28 Prozent der Befragten vorstellen, in ihrem Zuhause über ein solches Gerät zu verfügen. Ihnen gegenüber stehen 45 Prozent, die sich nicht vorstellen können, einen smarten Lautsprecher einzusetzen.
Wearables: Die tragbaren Mini-Computer
Prinzipiell sind viele Körperregionen denkbar an denen Wearables angebracht werden können. Derzeit dominieren allerdings nach wie vor Smartwatches, Fitnesstracker und Kopfhörer den Wearable-Markt. Laut der Studie werden in diesem Jahr weltweit voraussichtlich „91,8 Millionen Smartwatches, 72 Millionen smarte Kopfhörer und 54,2 Millionen smarte Armbänder verkauft werden“. Vor allem die smarten Kopfhörer boomen: Von Anfang 2018 bis 2019 legten sie in Europa um 298 Prozent zu.
Bitkom und Deloitte sehen das sogenannte Connected Entertainment als weiteren Treiber für die Consumer Technology. Ob Netflix, Amazon Prime Video oder Spotify – Connected-Entertainment-Dienste sind schon heute überaus begehrt. So nutzen mittlerweile zwei von fünf Online-Nutzern (42 Prozent) kostenpflichtige Video-On-Demand-Dienste, jeder Fünfte (20 Prozent) zahlt für Musik-Streaming. Diese positive Entwicklung von Connected Entertainment soll sich in den kommenden Monaten fortsetzen.
„Für Gerätehersteller ist die intelligente Verknüpfung von Hardware und Content inzwischen ein echtes Differenzierungskriterium“, bilanziert Klaus Böhm, Leiter Media & Entertainment bei Deloitte. „Konsumenten erwarten von neuen Endgeräten intelligente User-Interfaces und einen bequemen Zugang zu passenden Inhalte-Angeboten.“ Gut ein Drittel (35 Prozent) hätte laut Studie Interesse an einem gebündelten Content-Angebot und würde dafür sogar andere Abonnements kündigen.