5G: EU unterstützt Rollout und ermöglicht Einsatz innovativer Technologien
Die Europäische Union unterstützt den europaweiten Aufbau von 5G in vielfältiger Weise: Jetzt hat die Europäische Kommission mit ihrem Durchführungsbeschluss die Harmonisierung des 26-GHz-Frequenzbandes für drahtlose Netze angenommen und damit die EU-weite Koordinierung aller drei Frequenzbereiche (700 MHz, 3,6 GHz und 26 GHz) abgeschlossen. Dies war für die Einführung von 5G in den Mitgliedstaaten erforderlich. Diese Harmonisierung der Funkfrequenzen stellt die Basis für transnationale Kommunikationsdienste dar.
Grenzenlos digital unterwegs
Wie die Europäische Kommission berichtet, soll mit der Verfügbarkeit des 26-GHz Frequenzbereiches die Bereitstellung innovativer Dienste, wie hochauflösender Videokommunikation sowie Virtual- und Augmented Reality erleichtert werden. Weitere Zukunftstechnologien, wie die autonome Mobilität und die industrielle Produktion werden ebenfalls profitieren. Die 26-GHz-Frequenz bietet die höchste Frequenzmenge und damit die größte Kapazität aller drei Frequenzbereiche für die Bereitstellung drahtloser, elektronischer Kommunikationsdienste mit 5G-Technik. Zuerst soll 5G entlang wichtiger Verkehrswege, an Produktionsstandorten und in Großstädten eingeführt werden.
Der Zeitplan für die Harmonisierung des 26-GHz-Frequenzbereiches sieht vor, dass diese in ganz Europa bis Ende März 2020 abgeschlossen sein muss. Nun sind die Mitgliedstaaten angehalten, bis Ende 2020 die Nutzung von mindestens 1 GHz des 26-GHz-Bandes zuzulassen, um die 5G-Einführung zu erleichtern. In einem Factsheet hat die Europäische Kommission den detaillierten Zeitplan dargelegt. Im Zuge des jetzt verabschiedeten Durchführungsbeschlusses können die Mitgliedstaaten nun gemeinsam technische Bedingungen festlegen und anschließend die Nutzung des 26-GHz-Frequenzbereiches für 5G-Systeme im Einklang mit dem Europäischen Kodex für elektronische Kommunikation zulassen.
Hinsichtlich der Harmonisierung der Funkfrequenzen erklärte Jean-Claude Juncker, Präsident der Europäischen Kommission:
„We need increased coordination in spectrum management so that Europe can become a leader in the roll-out of 5G networks. Our economy needs it, our businesses need it to grow and expand.„
2016 wurde bereits Der Aktionsplan 5G für Europa von der Kommission veröffentlicht. Dieser zeigt die strategischen Vorzüge von 5G für Europa auf und legt einen konkreten Zeitplan zum Rollout von 5G dar. Ferner wurde in dem Aktionsplan auf die Notwendigkeit eines koordinierten Vorgehens beim m 5G-Rollout verwiesen, um eine nationalstaatliche Fragmentierung hinsichtlich der Planungsprozesse zu vermeiden.
Deutsche Industrie setzt auf 5G
Auch die deutsche Industrie verknüpft große Hoffnungen mit dem neuen Mobilfunkstandard: Wie neue Zahlen von Bitkom belegen, gaben in einer repräsentativen Umfrage unter 505 Industrieunternehmen ab einer Größe von 50 Mitarbeitern 49 Prozent der befragten Betriebe an, dass die künftige Verfügbarkeit von 5G für sie wichtig sei. Bei Großkonzernen ab 2.000 Mitarbeitern sind es sogar 66 Prozent. Zugleich würden aber nur 42 Prozent der Industrieunternehmen eine 5G-Versorgung planen oder diskutieren, während lediglich 36 Prozent eine 5G-Versorgung durch einen Netzbetreiber anstreben. Immerhin, so der Bitkom, würde die Industrie dem Mobilfunkstandard der Zukunft sehr positiv gegenüberstehen: 84 Prozent der befragten Unternehmen stimmen der Aussage zu, dass 5G die Produktivität deutscher Unternehmen massiv fördern wird.
Bitkom-Präsident Achim Berg erklärt dazu:
„Sehr hohe Geschwindigkeiten und ultrakurze Reaktionszeiten sind die Basis für die smarte Fabrik. Die deutsche Industrie bekommt mit 5G einen enormen Schub.„
Im Zuge des 5G-Ausbaus und im Licht der Ankündigung der US-Regierung, einzelne Hersteller vom Ausbau der Netzinfrastruktur für 5G auszuschließen, bekräftigt der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) in einer Pressemitteilung die Bedeutung, weiterhin den europäischen Kurs beizubehalten: Europaweit abgestimmte, herstellerunabhängige Sicherheitsvorgaben für 5G-Netzwerkinfrastrukturen sollten erlassen werden. Die EU müsse zudem souverän entscheiden, welche Marktakteure sie beim Aufbau der 5G-Netzinfrastruktur in Betracht ziehe. So spricht der BDI sicherlich auch für viele andere Akteure, wenn er erklärt:
[…] „Die deutsche Industrie braucht rasch Rechts- und Planungssicherheit beim 5G-Ausbau. Hierfür sind europaweit abgestimmte herstellerunabhängige Sicherheitsvorgaben für 5G-Netzwerkinfrastrukturen eine unerlässliche Voraussetzung.“