Digitale Transformation: Neuer DPRG-Arbeitskreis im Telefónica BASECAMP
Die digitale Transformation krempelt alle Unternehmen um. Sie erfordert neue Denkweisen und Arbeitsmethoden – und auch die Kommunikation muss sich ändern. Im Internet lassen sich Kunden viel schneller und individueller ansprechen und Mitarbeiter lassen sich besser informieren. Doch kaum ist beispielsweise Content-Marketing der neue Trend, zeigen sich schon die Nachteile der digitalen Informationsflut, die deswegen hereinbricht. Wer soll das alles lesen und wie kann meine Markenbotschaft daraus hervorstechen? Die Deutsche Public Relations Gesellschaft (DPRG) hat deshalb den Arbeitskreis Digitale Transformation ins Leben gerufen, der sich am Montag zum ersten Mal im Telefónica BASECAMP traf.
Sie kamen nicht nur aus Deutschland: Das Interesse an dem neuen Arbeitskreis ist so groß, dass die Teilnehmer bis aus Nordrhein-Westfalen, Hessen, Baden-Württemberg, dem Saarland und sogar der Schweiz für das erste Treffen anreisten. Das zeigte sich schon bei der Begrüßung, als sich die Experten für Mitarbeiterkommunikation und Public Relations vorstellten. Vom Roten Kreuz über den Deutschen Beamtenbund und verschiedene Agenturen bis zum Anbieter von E-Commerce-Software war in Berlin alles vertreten. Sie kamen für das Networking mit der DPRG und wollten vor allem wissen, wie man die Frage des Abends beantwortet: Wie werden gute Inhalte und interne Prozesse digitalisiert?
Digital Brain: Know-how durch künstliche Intelligenz
Die erste Antwort gab Telefónica und sie lautet: durch künstliche Intelligenz. Das Digital Brain aus unserem Intranet sorgte für echte Begeisterung und viele interessierte Nachfragen. Doch der Weg war nicht einfach. Ganze elf Monate an Vorbereitung und Überzeugungsarbeit waren nötig, bevor man das beliebte Know-how-Netzwerk installieren konnte, das heute automatisch für jede Frage den richtigen Experten unter Tausenden von Mitarbeitern findet. Wer hätte gedacht, dass sogar der Betriebsrat das Projekt prüfen muss?
„Nach dem Zusammenschluss mit E-Plus brauchten wir dringend eine intelligente Lösung für den schnellen Informationsaustausch zwischen beiden Unternehmen“, berichtete Esther Bage, die in München als Senior Expert Internal Communication für Telefónica Deutschland arbeitet. In Düsseldorf hatten die Prozesse anders funktioniert und zusätzlich werden viele Verantwortlichkeiten in wenigen Monaten neu aufgeteilt. Das wirft Fragen auf. Selbst die Suche nach kleinen Dingen kann dauern, wenn der Ansprechpartner nicht bekannt ist.
„Das Digital Brain findet wie ein Navigationssystem automatisch den richtigen Weg zum Ziel“, sagte Projektleiter Heinz Korten. Er ist Senior Expert for New Media bei Telefónica Deutschland und freut sich über die neuesten Zahlen: Mehr als 2.600 aktive Nutzer hat das Digital Brain. Sie haben bereits über 1.000 Fragen gestellt und die Hälfte wurde in weniger als zwei Stunden beantwortet. Dabei gab es auch schon interessante Überraschungen, denn „das Digital Brain kümmert sich nicht um vorbestimmte Unternehmensprozesse oder Firmenstrukturen“, erklärt Heinz Korten.
Es zählt einfach nur die beste Lösung: Man gibt seine Frage ein, wartet auf Antwort und gibt anschließend eine Bewertung dafür ab. Je besser diese Bewertungen sind, desto mehr gilt man als Experte. Das führte neulich schon dazu, dass ein Problem mit einem Windows-Update von einem Kollegen gelöst wurde, der gar nicht in der IT-Abteilung arbeitet. Sein Einsatzbereich ist der Kundenservice in Nürnberg, doch privat ist er ein echter Computer-Crack – und durch das neue Know-how-Netzwerk wird dieses Talent auch für Telefónica nutzbar.
Acrolinx: Software für besseren Stil
„Wir verstehen Kommunikation als einen wesentlichen Treiber für die digitale Transformation in Unternehmen und Organisationen“, sagte der Mitorganisator Ferdinand von Reinhardstoettner, Beisitzer DPRG-Bundesvorstand und Social Media Officer von Telefónica Deutschland, bei der Veranstaltung am Montag. „Durch offene Diskussionen über konkrete Fragen und Aufgaben aus unserer täglichen Arbeit wollen wir konkret nutzbares Wissen an die Hand geben.“
Dafür diente vor allem die zweite Präsentation des Abends: Sie stellte die schlimmsten Auswüchse beim Content-Marketing bloß und gab Tipps für ihre Vermeidung. Es hat sich nämlich gezeigt, dass viele Unternehmen ihre Marke schädigen, weil sie die Textproduktion übertreiben. Sie generieren massenhaft Inhalte und übersetzen sie auch noch in Dutzende Sprachen, doch die Qualitätskontrolle kommt zu kurz. So kann es passieren, dass eine Firma dasselbe Wort auf einer Seite auf drei verschiedene Weisen schreibt, von denen zwei falsch sind.
Dieses Beispiel zitierte Christian Gericke, Vice President Sales EMEA and Global Client Services bei der Firma Acrolinx, aus der Betriebsanleitung eines weltberühmten Motorroller-Herstellers. Ein paar Seiten weiter fehlten plötzlich alle Leerzeichen zwischen den Wörtern. So kann man schnell das Vertrauen verlieren, das man vielleicht gerade erst mit schickem Marketing-Material aufbaute.
Die Customer Journey ist heute kaum noch planbar und Kunden informieren sich aus allen möglichen Quellen. Deswegen müssen Inhalte von Unternehmen konsistent und vor allem fehlerfrei sein. Acrolinx hat dafür eine Software entwickelt, welche die Lesbarkeit und den Stil von Texten bewertet und konkrete Verbesserungsvorschläge macht.
Die Digitalisierung hat es ermöglicht und Kommunikationsprofis können damit noch bessere Ergebnisse liefern. Genau solche nützlichen Informationen bekommt man im DPRG-Arbeitskreis Digitale Transformation, der dieses Mal im Telefónica BASECAMP zusammenkam.
Mehr Informationen: 11. Mai 2016 Konferenzen und Messen Digitale Transformation erreicht DPRG – Auftakt des Arbeitskreises zum Trendthema #1 (Blog-Artikel der Kommunikationsberatung Lautenbach Sass) |