State of the Commons

Veröffentlicht am 12.12.2014

Die Abkürzung CC steht für freies Teilen von Inhalten und hat sich zu einer großen, weltweit vernetzten Gruppe Ehrenamtlicher entwickelt, die das Prinzip der Creative Commons verbreiten. Die gemeinnützige Organisation wurde 2001 in den USA gegründet und veröffentlicht verschiedene Urheberrechtslizenzen, mit denen Rechteinhaber ihre Werke zur Weiternutzung freigeben und teilen können. Die Lizenzen sind unterschiedlich kombinierbar, je nach Wunsch des Urhebers. Die Namensnennung gehört fast immer dazu, es sei denn man entscheidet sich für die offenste Variante CC0. Wikipedia beispielsweise nutzt die CC-BY-SA, das bedeutet die Weitergabe unter gleichen Bedingungen, also eine Weiternutzung unter Angabe der CC-Lizenz. Darüber hinaus kann man eine kommerzielle Nutzung oder eine Bearbeitung des Werks ausschließen – dies ist allerdings bei den Unterstützern weniger beliebt, da es die kreativen Möglichkeiten extrem einschränkt.

Weltweite Verbreitung der Creative Commons steigt an

Die CC-BY-SA ist daher auch die Lizenz, die am häufigsten genutzt wird, zeigt ein Bericht, den die Organisation kürzlich veröffentlichte. Darin wird der aktuelle Stand der CC-Nutzung beschrieben – der „State of the Commons“. In einer sehr anschaulichen Infografik sind die Ergebnisse präsentiert. Mittlerweile gehen die Betreiber von rund 880 Millionen offen lizenzierten Werken im Netz aus. Das ist eine bedeutende Vervielfachung, denn im Jahr 2006 waren erst rund 50 Millionen CC-Lizenzen online zu finden. In der weltweiten Verteilung sieht man, dass in Nordamerika (37 Prozent) und Europa (34 Prozent) die meisten Werke unter offenen Lizenzen publiziert werden. Nur ein bis zwei Prozent finden sich in Afrika und der arabischen Welt. Die Mehrheit der Autoren erlaubt die kommerzielle Nutzung (58 Prozent) sowie eine Bearbeitung (76 Prozent) ihrer Werke. Diese Zahl ist ebenfalls angestiegen, das heißt die Bereitschaft zum offenen Teilen ist größer geworden, auch unter nationalen Regierungen und Organisationen.

Offene Lehrmaterialien

Weltweit nutzen rund neun Millionen Websites Creative Commons-Lizenzen, heißt es im Bericht. Bei YouTube sind zehn Millionen frei teilbare Videos, bei flickr 307 Millionen Fotos und bei Wikipedia 34 Millionen Artikel zu finden. Außerdem haben 14 Länder weltweit bereits Gesetze oder Initiativen, die das Prinzip Open Education fördern, das heißt die sogenannten OER – Open Educational Ressources unter CC-Lizenz nutzbar machen sollen. Deutschland fehlt in dieser Liste, dafür findet man dort unter anderem Slowenien, China, Südafrika und Mauritius. Durch offene Lehrmaterialien können Schüler und Studierende mehrere Millionen Dollar einsparen, hebt der Bericht hervor.

Die Creative Commons-Lizenzen sind ein Gegenpol zum bestehenden Urheberrecht und dessen Maxime „Alle Rechte vorbehalten“. Die Befürworter und Unterstützer werben aktiv für das Ziel, kreative Weiternutzung bestehender Werke für ein möglichst breites Publikum zu ermöglichen.

Schlagworte

Empfehlung der Redaktion