Trends im E-Commerce

Veröffentlicht am 13.06.2014

Was bedeutet die Digitalisierung für die Online-Branche, für Mitarbeiter von Online-Shops und wie verhalten sich Kunden beim virtuellen Einkauf? Die Internet World Messe und ibi research an der Universität Regensburg haben die Auswirkungen und aktuellen Trends der Digitalisierung in einer Studie untersucht und dabei versucht, sich dem Veränderungsprozess der Gesellschaft zu nähern. Befragt wurden knapp 900 Experten der Online-Branche zu verschiedenen Themenbereichen.

Veränderungen im E-Commerce

Ein Fragenkomplex drehte sich um Online-Shopping und Mobile Commerce. Eine große Mehrheit der Befragten nannte als Vorteile des Online-Shoppings die Ungebundenheit an Öffnungszeiten und die Zeitersparnis. Rund 70% erklärte zudem, dass die Möglichkeit einfacher Retouren zu höheren Umsätzen im Online-Handel führe. Als sicherste Zahlungsmethode gilt wie im Vorjahr mit deutlichem Abstand die Rechnung, gefolgt von PayPal (52%) und der Kreditkarte (40%). Dabei wird für Online-Händler die Optimierung ihrer Angebote für mobile Endgeräte immer wichtiger, denn in Zukunft werden Smartphone und Tablets häufiger für’s Einkaufen im Internet genutzt, schätzen die Studienteilnehmer. Allerdings offenbarte die Studie beim Schutz der Smartphones noch Nachholbedarf. Nur rund 60 Prozent haben ihr Smartphone mit einem individuellen Passwort geschützt und 40 Prozent sichern ihre Daten nicht regelmäßig. Gleichzeitig hält mehr als die Hälfte die Sicherheit beim mobilen Online-Einkauf und insbesondere beim Bezahlen im Mobile Commerce für äußerst wichtig – die Schutzmechanismen seien sogar sensibler als beim Einkauf per Desktop-Computer, schätzen die Experten.

In einem Ausblick auf Trends und die Professionalisierung des E-Commerce messen knapp zwei Drittel einer verbesserten Nutzerfreundlichkeit eine sehr starke Bedeutung zu. Um mit der Konkurrenz mitzuhalten sei auch ein optimiertes Suchmaschinen-Ranking sowie eine bessere Produktpräsentation im Online-Shop wichtig, antworten die Experten. Darüber hinaus müssten sich die Shops gegen Sicherheitslücken absichern, aktuelle Zahlungsverfahren integrieren und den Kundenservice verbessern. Auch gute Versandprozesse seien Aspekte des Erfolges von virtuellen Läden. Rund 70% der Befragten bestätigen die Tendenz für deutsche Online-Händler, verstärkt ausländische Märkte für ihre Produkte erschließen zu müssen.

Soziale Netzwerke bringen indirekten Profit

Ein weiteres Themenfeld, zu dem die Experten befragt wurden, war die Nutzung sozialer Netzwerke. Für mehr als drei Viertel der befragten Experten bieten die Netzwerke Vorteile für das jeweilige Unternehmen. Mitarbeiter schätzen an sozialen Netzwerken vor allem den Networking-Effekt und die verbesserten Möglichkeiten der Informationsrecherche. Grundsätzlich äußern drei Viertel der Interviewten ihre Überzeugung, dass die Digitalisierung neue Arbeitsplätze schaffe. Neben dem positiven Effekt der zeitlichen und räumlichen Unabhängigkeit, die die Digitalisierung den neuen Arbeits- und Geschäftsmodellen zweifellos bietet, steigt jedoch der Zeitdruck, auf Anfragen schnell zu reagieren, klagen die Experten. Die zunehmend verschwimmende Grenze zwischen Arbeit und Freizeit und die Erwartungshaltung, ständig erreichbar zu sein, führe zu Stress.

85 Prozent der jüngeren Befragten bemerken nach eigenen Aussagen ein verändertes Verhalten im Beruf, was die Nutzung von Facebook, Google+ und XING betrifft. Täglich nutzen 26% die sozialen Netzwerke am Arbeitsplatz. Doch die Bedeutung dieser Netzwerke auf geschäftlicher Ebene wird wohl noch zunehmen. Gleichzeitig halten zwei Drittel der Experten die Kommunikation über Facebook in der Arbeitswelt nicht für sinnvoll. Nur die Hälfte der Studienteilnehmer befürwortet das Verbot der Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern über Facebook, das in manchen Bundesländern eingeführt wurde. Künftige Studien werden die digitalisierte Gesellschaft sicherlich genau beobachten und auf Veränderungen hinweisen.

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