UN-Ziele für Nachhaltigkeit: Mobilfunk als treibende Kraft für ein besseres Leben
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Für viele Menschen ist das Smartphone der wichtigste Zugang zum Internet und zur gesellschaftlichen Teilhabe. Der Mobilfunk hat unser Leben in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. Doch was viele nicht wissen: Er ist auch eine treibende Kraft, um die Ziele der Vereinten Nationen (UN) für nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Das zeigt der Mobile Industry Impact Report des Weltverbandes GSMA. Die Untersuchung gibt einen interessanten Überblick darüber, wie Mobilfunkunternehmen weltweit ihrer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft gerecht werden.
Mehr als zwei Drittel der Menschheit nutzen heute Mobilfunk, damit gehört er zu den am weitesten verbreiteten Techniken der Welt. Selbst Menschen, die keinen Stromanschluss zu Hause haben, verlassen sich täglich auf ihre Smartphones. Für viele ist es die wichtigste und manchmal sogar die einzige Möglichkeit, um ins Internet zu kommen oder Zugang zu lebenswichtigen Services zu erhalten. Die GSMA-Zahlen zeigen es: Länder mit starker Mobilfunknutzung haben in den vergangenen Jahren die größten Fortschritte beim Erfüllen der UN-Ziele gemacht.
„Die Mobilfunkbranche hat Milliarden von Menschen verbunden, seit vor bald drei Jahrzehnten die ersten digitalen Mobilfunknetze aufgebaut wurden und ihnen Zugang zu Kommunikation und einer Vielzahl von Dienstleistungen brachten, die täglich ihr Leben verbessern“, sagt GSMA-Chef Mats Granryd. „Das ist das Versprechen der Mobilfunkbranche: Alle und alles intelligent für eine bessere Zukunft zu verbinden.“
Mit Mobilfunk: Weniger Armut und mehr Umweltschutz
Die Mobilfunk-Technik hilft bei der Bekämpfung von Armut und gesellschaftlichen Ungleichheiten sowie bei der Verbesserung von Gesundheitsversorgung und Bildung und fördert nachhaltiges Wirtschaftswachstum. In allen Ländern der Erde gibt es heute Netze, die mehr als fünf Milliarden Kunden versorgen. Damit trägt die Branche zur Erfüllung von jedem einzelnen der 17 UN-Ziele bei. Je mehr Menschen Zugang zu mobilen Technologien haben, desto höher ist die Lebensqualität in den Ländern.
In Peru haben beispielsweise eine Million Kinder keinen Zugang zu Grundschulbildung. Dort bringen mobile Klassenzimmer digitales Lernen bis in die entferntesten Teile des Amazonas-Regenwaldes. Und in Tansania hilft der Mobilfunk bei der Lösung einer besonderen Identitätskrise: Millionen von Menschen haben keinen Personalausweis und können daher nicht am Geschäftsleben teilnehmen. Mit mobilfunkbasierten Systemen wurden deswegen 1,7 Millionen Kinder registriert und bekamen wichtige Dokumente, die ihnen den Zugang zu Diensten wie Gesundheitsversorgung, Bildung, Finanzdienstleistungen und Sozialversicherung öffnen. In Malaysia, wo bereits die Hälfte der Mangrovenwälder zerstört ist, überwachen derweil Forstbeamte das Wachstum der Pflanzen durch Mobilfunklösungen. So wird dazu beigetragen, dass die Küstengebiete vor Umweltrisiken geschützt werden und die Fischbestände sich erholen können.
„Bis 2030 sollen die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung erfüllt werden und dieses Datum scheint noch weit weg zu sein“, sagt Granryd. „Aber wir können uns keine Verzögerungen dabei leisten, die großen Probleme anzugehen, mit denen unsere Welt konfrontiert ist: Armut, Klimawandel, Konflikte, Ungleichheit und noch viel mehr.“ Seit 2015 haben die Mobilfunker deswegen 600 Millionen Menschen an das mobile Internet angeschlossen, von denen die meisten aus Ländern mit niedrigen oder mittleren Einkommen stammen. Über 250 Millionen Menschen begannen in derselben Zeit, mobile Bezahllösungen zu verwenden, die den Zugang zu Finanzdienstleistungen auch für Leute ermöglichen, die sonst weiter davon ausgeschlossen wären. Über eine Million Haushalte haben außerdem Solarsysteme für die Energieversorgung installiert, bei denen der Verbrauch über die Handy-Rechnung bezahlt wird. Das bringt ihnen Zugang zu sauberem und günstigen Strom, und der Mobilfunk macht es möglich.