Das Digital: Daten sind das neue Geld (#DigiMinds-Buchvorstellung)

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Veröffentlicht am 27.02.2018

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Bisher sind es noch die Preise, die unsere wirtschaftlichen Entscheidungen koordinieren. Aber zunehmend treiben auch Daten die Märkte an – und etablieren sich als eine neue Art der Währung: „Daten sind in diesem Zusammenhang nicht das neue Öl, wie oft in windschiefer Metaphorik behauptet, sondern das neue Geld: Sie übernehmen zu einem großen Teil die informationelle Funktion des Geldes.“ So heißt es in dem neuen Wirtschafts-Bestseller Das Digital, der den Übergang vom Finanzkapitalismus zum Datenkapitalismus beschreibt.

Bevor die Autoren am 13. März im Telefónica BASECAMP zu Gast bei Digital Masterminds sind (und wir auch bei Twitter mit dem Hashtag #DigiMinds darüber diskutieren), werfen wir heute schon einen Blick auf die zentralen Thesen, die Viktor Mayer-Schönberger und Thomas Ramge bei der Buchvorstellung diskutieren werden. Sie machen deutlich, welchen großen Stellenwert die Daten bei der momentanen digitalen Transformation aller Lebensbereiche haben.

Das Digital: Von Marx zur datenreichen Marktwirtschaft

150 Jahre nach dem Erscheinen von Karl MarxDas Kapital überprüft Das Digital. Markt, Wertschöpfung und Gerechtigkeit im Datenkapitalismus bisher bestimmende Theorien über Märkte, Kapital und Preisbildung und aktualisiert sie für das Digitalzeitalter, in dem kaum noch Preise über Transaktionen entscheiden, sondern vor allem Daten. „Durch die Verdichtung von Informationen zu Preisen hat Geld über viele Jahrhunderte hinweg den Austausch und die Bewertung von Informationen in Märkten befördert„, erklären die Autoren.

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Die Autoren Viktor Mayer-Schönberger und Thomas Ramge analysieren den Übergang von geldbasierten zu datenreichen Märkten. | Foto: Peter van Heesen

Deshalb waren Preise bisher am besten geeignet, unsere Märkte zu koordinieren. Doch die digitale Transformation der Wirtschaft folgt einer neuen Logik: Die Preise waren bisher immer nur Hilfskonstruktionen, sagen die Mayer-Schönberger und Ramge, mit denen Zukunftsprognosen bei ansonsten unvollständigen Informationen über die Marktlage und weitere Entwicklungen vorgenommen wurden. Aber jetzt halten technologische Entwicklungen ihren Einzug in die Bewertung und Vorhersage von Wirtschaftsmärkten. Die Schlüsseltechnologie dafür sei die künstliche Intelligenz (KI).

Künstliche Intelligenz: Besser entscheiden durch KI

Künstliche Intelligenzen können enorme Mengen an Daten verarbeiten und damit Marktentscheidungen nicht nur optimal vorbereiten: Unter Berücksichtigung einer immensen Vielzahl an Informationen können sie zukünftig unsere Entscheidungen auch mitbestimmen. Kluge Algorithmen verarbeiten heute schon viele Informationen besser, als Menschen es je könnten. Sie beziehen dabei auch Angaben ein, die uns nicht bewusst sind oder die wir leicht übersehen. Heißt das, dass bald Maschinen für uns entscheiden?

Gemeinsam mit unserem Partner brand eins freuen uns über Ihre Anmeldung zu Digital Masterminds. Die Teilnahme ist kostenlos. | Foto: Peter van Heesen

Die letzte Entscheidung, fordern die Autoren von Das Digital, muss in jedem Bereich immer beim Menschen bleiben. Auch in der digitalisierten Welt. In der Entscheidungshoheit manifestiere sich die individuelle Freiheit, die auch Entschlüsse erlaubt, die aus der Sicht der künstlichen Intelligenz irrational sind. „Es muss den Menschen möglich bleiben, irrational zu entscheiden“, sagte Viktor Mayer-Schönberger in seinem Interview mit dem Wiener Kurier. „Und dann dafür die Konsequenzen zu tragen.“ Das Recht auf eine freie Entscheidung könne und dürfe dem Menschen nicht genommen werden.

Sharing-Pflicht: Mehr Markt und weniger Monopole

Dennoch heben Mayer-Schönberger und Ramge auch immer wieder die höhere Effizienz hervor, mit der datenreiche Märkte die bisherigen preisgetriebenen Koordinationsformen ausstechen: „Datenreichtum ermöglicht Märkten, die nächste Entwicklungsstufe zu nehmen.“ Erste Marktteilnehmer hätten das bereits erkannt und es sei schon der Übergang von geldbasierten zu datenreichen Märkten in vollem Gange, auf denen kaum noch Preise über Transaktionen entscheiden, sondern vor allem das automatisierte Matching einer Vielzahl von Informationen und Präferenzen. „Der Markt kann endlich sein volles Potenzial entfalten“, sagen die Autoren.

Mann Tablet Vernetzung shutterstock
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Die immer stärkere Nutzung von Daten, die auch noch besser aufbereitet sind, würde außerdem die Fähigkeiten von künstlichen Intelligenzen ständig verbessern. Für die großen KI-Plattformen ist das ein vorteilhafter Zyklus, doch es zeigt sich auch eine Kehrseite des neuen Datenkapitalismus: Die Autoren von Das Digital schätzen die Konzentration von riesigen Mengen an Feedback-Daten, die von den Nutzern generiert werden, bei wenigen „Superstar-Firmen“ als kritisch ein. Unternehmen wie Google oder Facebook, die besonders clever die Daten ihrer Kunden monetarisieren, seien zu stark im Vorteil. Deshalb schlagen Viktor Mayer-Schönberger und Thomas Ramge eine gesetzlich verankerte Pflicht zum Teilen von Daten vor, um eine Monopolisierung der datenreichen Märkte zu vermeiden.

Eine „progressive Daten-Sharing-Pflicht“ soll den Wettbewerb immer wieder stärken, um die Wahlfreiheit und die Vielfalt in der datengestützten Entscheidungsfindung zu bewahren. „Wir müssen verhindern, dass diese Systeme von einem oder wenigen Unternehmen dominiert werden“, lautet ihre Mahnung an die Leser. „Gelingt uns das nicht, droht uns ein kommerzieller Big Brother.“ Diese Pflicht zum Teilen entwickeln die Autoren in ihrem Buch sogar noch weiter: bis zu der Idee für eine neue Art von Steuer, die manche Unternehmen dann nicht in Geld bezahlen, sondern mit ihren Daten. Das dürfte für einige Diskussionen im Telefónica BASECAMP sorgen.

Am 13. März erfahren wir mehr darüber. Diskutieren Sie mit Viktor Mayer-Schönberger und Thomas Ramge bei Digital Masterminds über den Übergang von den geldbasierten zu datenreichen Märkten! Für die kostenlose Teilnahme muss man nur die Anmeldemaske rechts neben diesem Artikel ausfüllen.

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