Roger Cohen: Wenn der US-Präsident lügt, frisst sich das tief in die Kultur hinein

Foto: CC0 1.0, Pixabay / pixel-2013 / Ausschnitt bearbeitet
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Veröffentlicht am 20.09.2017

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Am kommenden Mittwoch wird es brisant im Telefónica BASECAMP. Denn bei unserer nächsten Ausgabe der Digital Masterminds geht es um: Fake News. Kein anderes Wort wird häufiger genutzt, wenn über die Medien in den USA und ihr Verhältnis zur Politik diskutiert wird. Donald Trump hat es mit seinem Wahlkampf bekannt gemacht, und nun gehört es weltweit zum Wortschatz. Auch heute ist es die meistgenutzte Formulierung bei den Ausbrüchen des amerikanischen Präsidenten auf Twitter.

Die Beziehung zur vierten Gewalt im Staat ist gestört und die Wahrheit verliert an Wert durch widersprüchliche Äußerungen oder alternative Fakten. Man spricht schon von einem Gaslighting, dem systematischen Zerstören des Gegners durch endlose Wiederholungen von falschen Behauptungen. Und dieses neue Misstrauen zwischen Machthabern und Medienleuten (sowie ihrem Publikum) zeigt sich inzwischen auch in anderen Ländern.

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Foto: Christian Klant

Deshalb ist Orientierung nötig durch Journalisten, die ihr Handwerk verstehen. Am 27. September kommt darum einer der besten ins Telefónica BASECAMP: Roger Cohen gehört zu den wichtigsten Kolumnisten der New York Times, wo er seit Jahrzehnten die Weltpolitik beobachtet und Licht ins Dunkel durch seine Kommentare bringt.

Fieser Mechanismus: Fakten vs. Fake News

Die Leute fragen sich schon: Sag mal, träume ich das alles?“, schrieb der gebürtige Brite im Februar nach der Amtseinführung von Donald Trump. „Sie fühlen, dass ein fieser Mechanismus in Gang gesetzt wurde, der sie in einen Abgrund zieht.“ Der Präsident sei ein Orientierungspunkt und „wenn er lügt, dann frisst sich das Lügen tief in die Kultur hinein.“

Roger Cohen, NY Times

Deswegen komme es auf Fakten an und die Arbeit der Journalisten sei nie so wichtig gewesen wie heute. „Die Wahrheit ist noch nicht am Ende“, sagt der Writer-at-Large, doch sie stehe unter Beschuss. Das sind harte Worte von einer der wichtigsten Stimmen aus dem Land der großen Freiheit.

Roger Cohen kommt als Distinguished Visitor der American Academy ins Telefónica BASECAMP. Nur wenige Experten haben so viel Erfahrung wie der Vollblut-Journalist, der schon in 15 Ländern als Auslandskorrespondent gearbeitet hat.

Als junger Mann begann er für das Wall Street Journal in Rom und wurde bald darauf nach Beirut geschickt. Für die New York Times berichtete er aus dem Bosnien-Krieg und leitete später das Büro in Berlin. Kurz nach den Attacken vom 11. September 2001 ging er als Auslandsreporter nach Afghanistan und in den Irak, wo die Suche nach den Attentätern zum Einmarsch amerikanischer Truppen führte.

Deutscher Wahlkampf: Trump-Methoden für die AfD

Roger Cohen ist auch Autor von zahlreichen Büchern und hat mehrere Preise für seine Arbeit gewonnen, wie die Auszeichnung für sein Lebenswerk bei den International Media Awards in London. Deshalb kann es kaum einen besseren Gesprächspartner für unsere Themen am 27. September im Telefónica BASECAMP geben: das digitale Leben, die internationale Politik sowie Macht und Propaganda. Denn die Verwerfungen in den USA wirken sich bereits auf die ganze Welt aus.

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Foto: pixabay / geralt

Autoritäre Regierungen in anderen Ländern rufen heute einfach „Fake News!“, wenn kritische Berichte erscheinen, und kehren die Fakten damit unter den Teppich. Unabhängige Medien und Journalisten kommen dadurch unter Druck. Auch in Deutschland wurde schon Lügenpresse auf die Fresse gerufen, und der Online-Wahlkampfmanager von Donald Trump arbeitet seit Wochen für die AfD. Das ganze Land wartet gebannt, ob die Partei am Sonntag vielleicht als drittstärkste Kraft in den Bundestag kommt. Unser Digital Masterminds am dritten Tag nach der Wahl empfiehlt sich dann für eine Ursachenforschung.

Also am besten: jetzt anmelden!.

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