2. UdL Digital Talk (Zusammenfassung)
Letzten Donnerstag fand der 2. UdL Digital Talk statt. Die ehemalige Bundesjustizministerin Brigitte Zypries MdB sowie der digitale Aktivist Jens Best diskutierten über „Die Öffentlichkeit des Privaten“. Moderiert wurde das Gespräch von Cherno Jobatey.
Ausgehend von der Debatte um Google Street View und Bests Ankündigung dafür zu sorgen, dass jedes deutsche Haus online sichtbar gemacht wird – auch die, die bei Google eine Verpixelung beantragt haben – wurden schnell die unterschiedlichen Standpunkte von Zypries und Best klar: Brigitte Zypries mahnte an, dass Daten, sobald sie miteinander verknüpft werden, für den Einzelnen eine enorme Gefahr darstellen können. Best hingegen sieht gerade darin eine sinnstiftende Chance für die Gesellschaft. Auch in der Frage, ob die Digitalisierung politische Partizipation ermöglicht, kamen die Beiden nicht auf einen Nenner: Während Best im Internet eine „Demokratie-Rakete“ sieht, meint Zypries, dass im Netz sich ebenso wenig Menschen beteiligen würden wie offline. Beide führten diverse, unterschiedliche Beispiele an, um ihre Position zu untermauern.
In der Auffassung, dass internationaler Konsens vonnöten sei, um nationale Gewissheit in der Bewertung diverser Sachverhalte zu schaffen, waren sich Beide einig. Ebenso auch in der Forderung, dass Medienkompetenz der Schlüssel für eine aufgeklärte und digital selbstbewusst agierende Gesellschaft darstellt. Insofern waren die Schlussworte von Jens Best das Fazit einer unterhaltsamen und auch kontroversen Diskussion: „Wer frei sein will, muss Verantwortung für sich übernehmen.“
Das Publikum verlängerte die Debatte ins Netz und trug dazu bei, dass innerhalb der einen Stunde, die der 2. UdL Digital Talk dauerte, fast 300 tweets zur Diskussion abgegeben wurden. Ein Auswahl seht Ihr hier:
In den nächsten Tagen wird es nicht bei Worten bleiben, dann stellen wir einen Videomitschnitt des 2. UdL Digital Talks bereit.